Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) gratuliert der Anti-Atomkraft-Bewegung im Wendland (Niedersachsen) zu ihrer dauerhaften Widerstandsenergie. Konkret gratuliert der Verband zu einem Protest-Jubiläum der besonderen Art: Am Sonntag (26. Oktober) werden die Protest-Sonntagsspaziergänge gegen das Festhalten an Gorleben als Atommüll-Endlager fünf Jahre alt. "Der Widerstand gegen die Atomindustrie ist im Wendland schon fast 40 Jahre alt. Da ist es enorm, dass es in den letzten Jahren mit den wöchentlichen Sonntagsspaziergängen gelungen ist, eine weitere Kontinuität in dem Dauerprotest zu verankern", würdigt Udo Buchholz vom Vorstand des BBU das wendländische Engagement für eine ökologische Energiepolitik.
Der BBU weist darauf hin, dass am morgigen Samstag (25.10.) bereits um 22.00 Uhr ein Poetry Slam in Gorleben an allen sechs Toren des Atommüll-Erkundungsbergwerks startet. Als Teil des Spaziergangs finden die Slam-Beiträge nicht gleichzeitig, sondern nacheinander statt. Um Punkt 0.00 Uhr von Samstag auf Sonntag wird es dann einen “Sonderspaziergang” in der Dunkelheit geben. Am Sonntag (26.10.) findet dann wie gewohnt um 13.00 Uhr der Sonntagsspaziergang statt, der nach Angaben der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg dann vor genau fünf Jahren seinen Anfang genommen hat. Die Bürgerinitiative ist eine Mitgliedsorganisation des BBU. Weitere Informationen über die Situation und Proteste in Gorleben unter http://www.bi-luechow-dannenberg.de
Dass das Thema Atommüll nicht nur in Niedersachsen sondern z. B. auch in Baden-Württemberg akut ist, wird laut BBU auch beim Atomkraftwerk Obrigheim deutlich. Mehr als 9 Jahre nach dem Abschalten des AKW Obrigheim gehen noch Gefahren und Risiken von dieser stillgelegten Atomanlage aus. Seit Dezember 2011 führen vier Mitglieder der Initiative AtomErbe Obrigheim aus der nahen Umgebung des AKW einen Prozess zur 2. Stilllegungs- und Abbaugenehmigung. Das Ziel ist, mehr Sicherheit und Transparenz beim Rückbau des AKW Obrigheim zu erreichen. Nun hat das zuständige Gericht, der Verwaltungsgerichtshof Mannheim, einen Verhandlungstermin für den Prozess festgesetzt. Die Prozesstermine beginnen am 28. und 29. Oktober 2014 jeweils ab 10.15 Uhr. Die Initiative AtomErbe Obrigheim, die ebenfalls im BBU organisiert ist, würde sich freuen, wenn viele Interessierte an der Verhandlung teilnehmen. Es ist der erste Prozess zu Stilllegung und Abbau eines Atomkraftwerks und daher besonders wichtig. Weitere Informationen dazu unter http://www.atomerbe-obrigheim.de.
Weiterhin weist der BBU darauf hin, dass noch bis Ende Oktober eine bundesweite Kampagne der Anti-Atomkraft-Bewegung stattfindet, bei der die vielfältigen Probleme und zahlreichen Standorte des Atommülls in der Bundesrepublik Deutschland thematisiert werden. „In vielen Städten wissen viele Bürgerinnen und Bürger überhaupt nicht, dass in ihrer Umgebung Atommüll produziert oder gelagert wird“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Hintergrundinformationen und Veranstaltungstermine zur Kampagne, die auch vom BBU unterstützt wird, findet man unter http://atommuell-alarm.info/home
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