Berlin (ots) - Hinter einer zu hohen Heizkostenrechnung steckt häufig ein altersschwacher Heizkessel. Wer im Sommer den Kesseltausch angeht, kann schon im folgenden Winter seine Heizkosten senken. Immerhin sind über 70 Prozent der Gas- und Ölheizungen in Deutschland nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Und erneuerbare Energien werden nur bei rund einem Fünftel der Heizungen genutzt, teilt die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit.
Neben dem Alter des Heizkessels gibt es noch weitere Hinweise, dass die eigene Heizung zu viel Energie ungenutzt verpuffen lässt - und damit die laufenden Kosten unnötig in die Höhe treibt: Liegen die Temperaturen im nicht beheizten Heizraum etwa auf Dauer über 20°C, deutet dies darauf hin, dass zu viel Energie durch Abwärme verloren geht, also direkt vom Heizkessel an die Umgebung abgegeben wird. Aufschluss gibt auch das jährlich vom Schornsteinfeger erstellte Messprotokoll: So sind hohe Abgasverluste ein klares Zeichen dafür, dass der Kessel veraltet ist. Dringend zu empfehlen ist der Austausch, wenn an der Anlage schon Rost oder gar Lecks sichtbar sind.
Experten finden passende Lösung
Bei der Modernisierung können Hausbesitzer zwischen einer ganzen Reihe von Heiztechnologien wählen. Ein Termin mit einem Energieberater oder einem Fachhandwerker gibt Aufschluss darüber, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen und welche Lösung am besten zum eigenen Haus passt. Zum Beispiel nutzen moderne Brennwertgeräte auch die in der Abluft enthaltene Wärme und erreichen dadurch einen besonders hohen Wirkungsgrad. Auch mit Wärmepumpen, Solarthermie, Holzpellets oder Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich die Heizkostenrechnung deutlich senken. Darüber hinaus können Brennwertgeräte auch mit erneuerbaren Heizungssystemen kombiniert werden.
Auch wenn zunächst nur ein Heizungsaustausch ansteht, ist dies ein guter Anlass für eine umfassende Energieberatung durch einen Experten. Der Energieberater analysiert dabei neben der Heizung auch die energetische Qualität des ganzen Hauses und gibt Hinweise, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll wären. Denn Gründe für eine zu hohe Heizkostenrechnung können auch eine schlechte Wärmedämmung des Hauses oder undichte Fenster sein.
Der Staat fördert den Heizungstausch
Die Förderbank KfW fördert den Austausch von Heizungen über das Programm "Energieeffizient sanieren" mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen (zum Teil mit Tilgungszuschüssen). Außerdem werden über das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Solarwärmeanlagen, Wärmepumpen und Biomasseanlagen bis 100 Kilowatt bezuschusst.
Alle Fakten zur energetischen Modernisierung
Für Hausbesitzer lohnt sich ein Blick auf die Internetseite www.die-hauswende.de. Das Online-Portal informiert über alle Möglichkeiten der energetischen Modernisierung, bietet Tipps zur Finanzierung und Förderung sowie Kontaktadressen von qualifizierten Experten in allen Regionen Deutschlands.
Ins Leben gerufen wurde die Informationskampagne "Die Hauswende" von der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea). Neben der dena sind das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesbauministerium sowie Unternehmen und Verbände aus den relevanten Branchen beteiligt.
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