19. Oktober 2013

Daria Iossifova ToyPiano + Piano, 08.09.2012, Werke von Cage, Feldman, Feddersen, ..., Hamburg, Koppel 66

ja, ab 10 menschen, darf mensch zahlen in zahlen schreiben...


genau 15 zuhörer_innen fanden sich am 8.9.12 in der "koppel 66" ein. damit waren alle stühle besetzt - also ausverkauft!
nur das es keinen eintritt kostete und das ganze in einer galerie des GEDOK (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde e.V.) stattfand. ein feines ambiente, weil z.b. cage's musik immer auch leere und ruhe schafft, wo ich  dann auch die umgebung nochmal anders wahrnehmen kann. und das geht in einer galerie wunderbar! (die "galerie m6" ist ja auch so ein hamburger kleinod!)
 
die aus bulgarien stammende daria iossifova liebt ihr neuerstandenes spielzeugklavier und sie möchte damit spielen, was sie auch hinreichend macht.
 
john cage's "suite for toy piano" ist die erste komposition, die einem toypiano zutritt zu einer konzertbühne verschafft. in cage's humorvoller und vlt. auch ironischer art schafft er ein fünfsätziges werk, was unter daria's händen einfach nur spass macht.
 
danach - auch von cage - "music for piano 69-84". intellektuell und technische perfektion; so oder so, das ist das werk, wo ich nicht nur cage's piano-geräusche, sondern auch die galerie-bilder im hintergrund wahrnehme und erfahre. die dame mit ihren stöckelschuhen, die einen beefheart-mässigen kontrapunkt setzt; der hydraulische türschliesser des hinterausgangs, der sich  rhythmisch in die musik einfügt und überhaupt nicht stört, sondern cage's unfertige musik bereichert. das alles ist ein traum - eine meditation.
 
ist das eine uraufführung gewesen, die der hamburger komponist und künstlerischer leiter des katarakt-festivals jan feddersen den anwesenden zuteil werden liess? ich glaube schon. eine komposition die in steve reich'scher tradition mit der minimalmusic auf einem spielzeugklavier spielt. den nicht googlebaren titel, des werkes wollen wir hier mal augenzwinkernd weglassen (wenn ich ihn doch noch wüsste...), weil er wohl eher ein gag, als eine werkbeschreibungsergänzung ist. die musik ist ein mit rasantem tempo und wiederholungen gepaartes glanzstück. tlw. wiederholungen noten- und taktgenau - immer und immer wieder. auch wenn ich an diesem abend mehr wiederholungen hätte vertragen können, so waren die in feddersen's stück genau richtig. nicht zu viel und nicht zu wenig.
 
(vielleicht passt es ja nicht unbedingt hierher. aber mir, besser dem publikum (wie ich schon erwähnte, kann ich von manchen guten sachen einfach nicht genug bekommen) ging es ähnlich, als "und täglich grüsst das murmeltier" in die kinos kam. bei diesem allmorgendlichen unsäglichen sonny & chair-song protestierte das publikum mit lautem stöhnen genau beim allerletzten mal aufwachen. also dann, als der spuk vorbei war. das war eine regieleistung esrten grades!)
 
dann kam morton feldman's "last pieces". ein klassiker der amerikanischen moderne. 1959 fernab aller vergangenen kompositonssysteme experimentierte feldman auf dem piano. 2012 spielt es eine expertin für zeitgenössische musik in einem hamburger künstler_innen-haus...
 
zum abschluss karlheinz essl "webernspielwerk" von 2005. könnt ihr euch hier direkt ansehen/anhören, weil mir gar nichts einfällt, was ich dazu schreiben soll, ohne mich zu widerholen. ausser vielleicht, dass mir immer freischütz und co angeboten wurde, als ich anton webern-platten im laden gesucht habe. iss aber lange lange her. und in einem land passiert, dass es nicht mehr gibt.
 
abschliessend muss ich noch loswerden, dass das eine sehr feinfühlige zusammenstellung der komponisten war und die reihenfolge der werke meine uneingeschränkte zustimmung findet/fand.
 


 
toberg für WideBlick




Karlheinz Essl - WebernSpielWerk für Toy Piano (2005)


Veröffentlicht am 28.06.2012
Daria Iossifova - Toy Piano



Morton Feldman - Last Pieces

Hochgeladen am 10.02.2012
Last Pieces, for piano (1959)

John Tilbury, piano

Art by Miriam Schapiro





Sa, 08.09.2012, 19:00 Uhr, GEDOK, Koppel 66
 
Musik für Klavier und Toy Piano

John Cage:
Suite for Toy Piano (1948)
Music for Piano 69-84 (1956)

Karlheinz Essl:
WebernSpielWerk (2005)
for Toy Piano

Jan Feddersen:
Ujoforyt (2012) DEA
for Toy Piano

Morton Feldman:
Last Pieces (1959)

Daria Iossifova, Piano und Toy Piano

Ort: GEDOK | Koppel 66, Hamburg
Web: www.gedok-hamburg.de






 

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