„In
einem reichen Land wie Deutschland ist es eine Schande, dass die Große
Koalition die zunehmende Altersarmut leugnet und nichts dagegen
unternimmt. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen es
eindeutig: Für die heutigen Rentnerinnen und Rentner brauchen wir sofort
eine Solidarische Mindestrente, so dass im Alter niemand von weniger
als 1200 Euro leben muss, und präventiv einen gesetzlichen Mindestlohn
in Höhe von mindestens zwölf Euro“, erklärt Matthias W. Birkwald,
rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Birkwald weiter:
„Die
neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen nicht nur den
drastischen Anstieg der Altersarmut, sondern auch die Ursachen auf. 17,4
Prozent aller Frauen und 13,5 Prozent aller Männer über 64 leben
unterhalb der Armutsschwelle von 1.074 Euro (Ein-Personen-Haushalt).
Besonders gefährdet sind demnach Rentnerinnen und Rentner, deren zu
niedriges Einkommen von steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten
aufgefressen wird. Zu den 562.000 Menschen, die im Alter auf Sozialhilfe
angewiesen sind, kommen deshalb noch einmal 200.000 Rentnerhaushalte,
die deshalb Wohngeld beziehen, hinzu. Besonders gefährdet sind
ostdeutsche Männer, die nach der Wende zu viele Jahre arbeitslos waren
und darum keine oder nur geringe Rentenansprüche aufbauen konnten.
Die
schwarz-rote Koalition hat im Kampf gegen Altersarmut komplett versagt.
1,8 Millionen Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner wurden von
CDU/CSU und SPD bei jeder Reform vergessen. Die sogenannte ‚Grundrente‘
wurde so stark von der Union zusammengekürzt, dass nur noch 1,3
Millionen Menschen statt drei Millionen Menschen von ihr profitieren
werden. Bei den wenigsten wird sie Altersarmut ernsthaft bekämpfen. Wenn
im kommenden Jahr die Rentenanpassung ausfiele, verschärfte sich die
Situation weiter. Deshalb fordert DIE LINKE ein Reformpaket zur
Bekämpfung der Altersarmut: Eine Rückkehr zu einem
lebensstandardsichernden Rentenniveau von 53 Prozent, einen gesetzlichen
Mindestlohn in Höhe von zwölf Euro, einen armutsfesten Rentenzuschlag
für Niedriglöhne, die Abschaffung der Abschläge für
Erwerbsminderungsrenten oder einer wirkungsgleichen Maßnahme und die
Einführung einer einkommens- und vermögensgeprüften Solidarischen
Mindestrente von 1.200 Euro monatlich.“
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