28. Mai 2020

WIRTSCHAFTSINVESTIONEN AN DEN SCHUTZ DER GESUNDHEIT VON MENSCH UND PLANET KNÜPFEN


Healthy Recovery Brief an die G20

In einem Offenen Brief an die Staatschefs der G20-Staaten fordern heute
mehr als 350 Gesundheitsorganisationen aus 90 Ländern eine „gesunde
Erholung“ der Wirtschaft. Die enormen Investitionen zur Abmilderung der
wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie in Schlüsselsektoren wie
Gesundheitsversorgung, Verkehr, Energie und Landwirtschaft müssten
Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung in ihrem Kern verankern. Die
Unterzeichner des Briefes repräsentieren insgesamt 40 Millionen
Beschäftigte aus dem Gesundheitssektor. Gesundheit bzw. die Auswirkungen
auf die Gesundheit der Menschen sowie auf die planetare Gesundheit
müssten bei der Wirtschaftsförderung verankert werden. Dazu gehörten
auch sauberes Wasser, saubere Luft und Maßnahmen zur Begrenzung des
Klimawandels.

Der Offene Brief wird von der Global Climate and Health Alliance  sowie
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt und gefördert. Zu den
Unterzeichner*innen zählen zudem der Weltärztebund (WMA), der Weltbund
der Krankenschwestern und Krankenpfleger (ICN), die Weltorganisation der
Haus- und Familienärzte (Wonca) sowie der Weltverband der Public Health
Gesellschaften (WFPHA). In Deutschland haben sich mehrere medizinische
Fachgesellschaften, Ärzteverbände, Deutsche Allianz Klimawandel und
Gesundheit (KLUG) sowie die IPPNW Deutschland e.V. dem Aufruf zur
„Healthy Recovery“ angeschlossen.

Eine rechtzeitige Pandemievorsorge und Investitionen in die Öffentliche
Gesundheit sowie Umweltschutz hätten womöglich viele Auswirkungen der
Krise abmildern bzw. verhindern können, heißt es in dem Brief, der
insbesondere die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung hervorhebt.
Die Emissionen aus Verkehr, ineffizientem  Energieverbrauch,
Kohlekraftwerken, Müllverbrennung und landwirtschaftlichen Praktiken
führen zu ungefähr 7 Millionen vorzeitigen Todesfällen pro Jahr.

„Eine Gesundung nach der Covid-19 Pandemie kann nur gelingen, wenn wir
die anderen Krisen mit „behandeln“, die Klimakrise, die weltweite
Ungleichheit und Kriege um Ressourcen. Wir dürfen nicht weiter zulassen,
dass die Luft, die wir atmen, verschmutzt wird und Millionen Menschen
keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Für den Profit von Wenigen
dürfen nicht länger Viele leiden,“ erklärt Katja Goebbels vom
Vorstand der deutschen IPPNW. „Wir brauchen Zugang zum Gesundheitssystem
für alle Menschen weltweit. Es kann nicht sein, dass jemand wegen hoher
Therapiekosten in die Armut getrieben wird,“ so Goebbels.

Die Gesundheitsberufler*innen fordern unter anderem den Ausstieg aus den
fossilen Brennstoffen und die Verlagerung auf nachhaltige regenerative
Energiesysteme, was allein über den Rückgang der Luftverschmutzung viele
Menschenleben retten könnte. Außerdem sollten Gesundheitsexperten an den
Konjunkturpaketen zur Wiederbelebung der Wirtschaft beteiligt werden.

Den Offenen Brief finden Sie unter https://healthyrecovery.net/letter/dt
Weitere Informationen unter https://healthyrecovery.net

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