„Sieben
Millionen Tote weltweit, deutschlandweit 120.000 vorzeitige Tode,
jährlich allein in Deutschland volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von
79 Milliarden Euro und vor allem im globalen Süden 1,3 Millionen Kinder,
die auf Tabakplantagen arbeiten müssen – das ist die Bilanz der
Tabakindustrie", so Niema Movassat, drogenpolitischer Sprecher der
Fraktion DIE LINKE, anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.
Movassat weiter:
„Verantwortlich dafür ist auch die
Politik. In keinem anderen Land in Europa darf so umfassend für
Tabakprodukte geworben werden wie in Deutschland. Erst 15 Jahre nach der
Unterzeichnung der WHO-Tabakrahmenkonvention hat die Bundesregierung
diese Woche im Bundestag ihren Gesetzentwurf zum Tabakwerbeverbot
vorgestellt. Deutschland ist damit Schlusslicht in Europa. Leider ist
der Gesetzentwurf nur eine lückenhafte Ausführung eines
Tabakwerbeverbots. So sollen Sponsoring und Promotion nach dem Willen
von CDU/CSU und SPD weitestgehend erlaubt bleiben. Das ist fatal, denn
mit Werbe- und Marketingstrategien versucht die Tabakindustrie Neukunden
zu gewinnen. Ihre Livestyle-Werbung spricht vor allem junge Menschen
an. Den dennoch erfreulicherweise sinkenden Zahlen von
Tabakkonsumentinnen und -konsumenten versuchen die Tabakkonzerne mit dem
Aufgreifen von Tabakerhitzern und e-Zigaretten zu begegnen und damit
ihr Image aufzubessern. DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, die
Tabakindustrie endlich ernsthaft zu kontrollieren und den
Nichtraucherschutz zu stärken. Wir brauchen neben einem umfassenden
Tabakwerbeverbot eine bessere Förderung des Rauchausstiegs und
zielgerichtete Angebote zur Tabakentwöhnung. Wir müssen damit die
Raucherinnen und Raucher erreichen, von denen fast 2/3 bereits einen
Rauchausstieg ohne Erfolg versucht haben.“
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