Zahlreiche Kohleunternehmen fallen aus sämtlichen Publikumsfonds raus
Union Investment schränkt Kohle-Investitionen noch deutlich stärker ein
Manko: RWE bleibt offenbar, trotz massivem Kohlegeschäft, investierbar
Union Investment schränkt Kohle-Investitionen noch deutlich stärker ein
Manko: RWE bleibt offenbar, trotz massivem Kohlegeschäft, investierbar
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Berlin, Frankfurt | 24.04.2020
Nach mehr als einem Jahr urgewald-Kampagne hat Deka Investment,
der Fondsanbieter der Sparkassengruppe, bekanntgegeben erstmals seine
Kohle-Investitionen in sämtlichen Publikumsfonds deutlich
einzuschränken. Wie Deka im Gespräch mit urgewald mitteilte, sollen ab
1. Mai alle Unternehmen aus den Deka-Fonds ausgeschlossen werden, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes im Kohlebergbausektor machen. Für Energieerzeuger gilt ein Schwellenwert von 40 Prozent der Stromerzeugung mit Kohle. [1] Nach Analyse von urgewald kommen dadurch die größten Kohlekonzerne weltweit, darunter der indische Konzern NTPC, Glencore aus der Schweiz oder China Huaneng, nicht mehr für Deka-Fonds in Frage.
Kathrin Petz, Finanz-Campaignerin bei urgewald, sagt: „Wir
freuen uns, dass Deka endlich auf unsere Forderungen reagiert und
beginnt seine Fonds an die Klimaziele von Paris anzupassen. Im Jahr 2020
hat Kohle als klimaschädlichster Energieträger nichts mehr in
Fondsprodukten zu suchen.“
Auch Union Investment,
der Fondsanbieter der Genossenschaftsbanken, teilte in dieser Woche
gegenüber urgewald mit, Kohle-Investitionen in seinen Publikumsfonds
stärker einzuschränken. Statt wie bisher Unternehmen ab einem Umsatz im
Kohlebergbausektor von über 30 Prozent auszuschließen, gilt seit Kurzem
ein schärferer Schwellenwert von 5 Prozent, was mehr als 100 Kohlebergbaufirmen weltweit betrifft und einem Komplettausschluss nahekommt.
Energieerzeuger sollen ab einem Anteil von über 25 Prozent Stromerzeugung mit Kohle
aus den Fonds von Union Investment herausfallen. Hier macht der
Fondsanbieter die Einschränkung, dass auch Firmen, die über 25 Prozent
Anteil liegen, investierbar bleiben, wenn sie eine „glaubwürdige
Klimastrategie“ vorweisen können oder ihre Klima-Meilensteine einhalten.
Union Investment hat darüber hinaus mitgeteilt bis 2025 sämtliche Kohlebergbaufirmen aus Fonds auszuschließen, bis 2035 sämtliche Kohlestromerzeuger. [2]
Petz sagt: „Union
Investment wird zum Vorbild beim Klimaschutz für alle deutschen
Fondsanbieter. So viel Konsequenz würden wir uns auch von den anderen
Großen auf dem Markt, allen voran Allianz und DWS wünschen. Millionen
Menschen vertrauen bei ihrer Geldanlage und Altersvorsorge auf
Fondsprodukte. Sie erwarten zu Recht, dass ihre Fondsanbieter
Industrien, die unserer Zukunft schaden, endlich aussortieren.“
Petz ergänzt: „Es
bleibt jedoch ein großes Manko bei Deka und Union Investment. Beide
können auch mit ihren neuen Richtlinien an RWE als größtem
Kohlekraftwerksbetreiber Europas und einem der größten
Braunkohleförderer weltweit festhalten. Offenbar schrecken sie davor
zurück einen der großen Energiewerte im Dax auszuschließen, obwohl RWE
keine klimakompatible Kohleausstiegsstrategie hat. Hier hätten wir uns
mehr Konsequenz gewünscht.“
[1] Die Details will Deka nach urgewald-Informationen im Laufe des Tages auf seiner Webseite veröffentlichen: https://www.deka.de
[2] Union Investment Kohle-Richtlinie:
https://urgewald.org/downloads/union-investment-kohle-richtlinie
https://urgewald.org/downloads/union-investment-kohle-richtlinie
urgewald-Protestkampagne zu Deka:
https://urgewald.org/deka-investment-raus-kohle-ruestung
https://urgewald.org/deka-investment-raus-kohle-ruestung

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