„Es ist skandalös, dass die
Fraktionen von Union, SPD und Grünen eine Sondersitzung des Bundestages
vor der endgültigen Beschlussfassung im EU-Rat zur EU-Verteidigungsunion
blockieren. So wird eine geschäftsführende Bundesregierung unter
Ausschluss der Öffentlichkeit der Einrichtung einer Aufrüstungs- und
Militärunion zustimmen, ohne den Bundestag zu beteiligen“, kommentiert
Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, das
Abblocken eines Antrages der Fraktion DIE LINKE auf eine Sondersitzung
zur Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit ("Permanent Structured
Cooperation", PESCO). Die Außenpolitikerin der Fraktion weiter:
„Es ist nicht hinnehmbar, dass bei einer derart gravierenden
Entscheidung die Mitwirkungsrechte des Bundestages schlicht auf der
Strecke bleiben. Die Bundesregierung geht weitreichende, auch
haushaltsrelevante Verpflichtungen im Militärbereich ein, ohne dass dem
Bundestag auch nur alle entsprechenden Dokumente, wie etwa der nationale
Umsetzungsplan der Militärunion, vorgelegt werden, geschweige denn,
dass der Deutsche Bundestag Gelegenheit gehabt hätte, sich damit zu
befassen. DIE LINKE hatte als einzige Fraktion einen Antrag auf
Stellungnahme nach dem EUZBBG gestellt und im Hauptausschuss beraten
lassen. Allein eine Sondersitzung des Bundestages hätte aber die
Gelegenheit geboten, das Parlament mit der weitreichenden Entscheidung
einer Bundesregierung auf Abruf zur Militarisierung der EU zu befassen.
DIE LINKE wird nach der Blockade der Sondersitzung rechtliche Schritte
gegen die Zustimmung der Bundesregierung zur Einrichtung einer
EU-Aufrüstungs- und Militärunion prüfen lassen. Wer meint, die EU über
Aufrüstung und Kriegsvorbereitung zusammenzuschweißen, wird ihren
Niedergang und Zerfallsprozess noch beschleunigen. Europa braucht
Frieden statt noch mehr Aufrüstung.“
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