„Bildungsgerechtigkeit muss endlich
oberster Leitsatz der Bildungspolitik werden. Der Bildungserfolg darf
nicht länger von der sozioökonomischen Herkunft abhängen. Wir müssen
alles dafür tun, damit unsere Schulen in die Lage versetzt werden, ihren
ureigensten Aufgaben, der Vermittlung der Grundbildung wie unter
anderem Lesen, nachkommen zu können. Gute Bildung braucht gute Lehr- und
Lernbedingungen“, erklärt Birke Bull-Bischoff angesichts der heute
veröffentlichten Ergebnisse der IGLU-Studie 2016 (Internationale
Grundschulleseuntersuchung). Die Bildungsexpertin der Fraktion DIE LINKE
weiter:
„Die IGLU-Studie reiht sich in den Reigen der unzähligen Befunde ein,
die Deutschland im internationalen Vergleich einen besonders großen
Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Lernerfolg und Schullaufbahn
der Schülerinnen und Schüler bescheinigt. Das Anwachsen der Schere
zwischen arm und reich wird auch an den Bildungserfolgen sichtbar:
Kinder aus armen Familien werden mehr und mehr abgehängt. Ein Fünftel
der Viertklässler kann nicht zufriedenstellend lesen.
Das Kooperationsverbot muss endlich aufgehoben und eine
Gemeinschaftsaufgabe Bildung im Grundgesetz verankert werden. Dazu hat
DIE LINKE in dieser Legislaturperiode bereits einen Antrag im Bundestag
vorgelegt. Dadurch könnten endlich so dringend notwendige Schritte wie
die Neuauflegung eines Ganztagsschulprogramms und dauerhafte
Leseförderprogramme umgesetzt werden und mehr Investitionen in die
Grundbildung und Alphabetisierung fließen. Es müssen verstärkt
Lehrkräfte für Grundschulen ausgebildet und weiterqualifiziert werden.
Lehrkräftemangel, desolate Schulbauten, fehlende Unterstützung für
Lehrerinnen und Lehrer bei den Herausforderungen in überfüllten
Klassenzimmern etc. – diese Zustände sind nicht hinnehmbar: gute Lehr-
und Lernbedingungen sehen wirklich anders aus.“
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