2. Dezember 2016

Endlich die richtigen Schlüsse in der Bildungspolitik ziehen

„Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik“, erklärt Rosemarie Hein zu den heute veröffentlichten Ergebnissen der TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study). Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

 „Die Schulleistungsuntersuchungen der letzten Jahre zeigen in erschreckender Kontinuität die Defizite des deutschen Bildungssystems auf. Anders als bei den PISA-Untersuchungen und im Nationalen Bildungsbericht beziehen sich die Ergebnisse der TIMSS-Studie auf die Lernergebnisse am Ende der Grundschulzeit im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften. Schon hier sind die gleichen Befunde zu verzeichnen, nämlich dass der Bildungserfolg in hohem Maße von der sozialen Herkunft abhängt. Zudem sind im Fach Mathematik Rückschritte zur Studie von 2011 zu verzeichnen, während die Ergebnisse in den Naturwissenschaften stabil bleiben, sich aber auch nicht weiter verbessern. Dies geschieht trotz des großen Engagements im Bereich der sogenannten MINT-Bildung, zum Beispiel durch die Stiftung ‚Haus der kleinen Forscher‘. 

Offensichtlich reichen ambitionierte Projekte und zeitlich begrenzte Programme nicht aus. Vielmehr bedarf es qualitativ und quantitativ besserer Voraussetzungen, um die Arbeit an allen Schulen und den Bildungserfolg nachhaltig zu verbessern. Lehrkräftemangel, Unterrichtsausfall und die Schließung von Grundschulen, die der Nationale Bildungsbericht konstatierte, sind das Gegenteil einer verantwortungsbewussten Bildungspolitik, die keine Stiftung der Welt ausgleichen kann.


Um gute Bildung gewährleisten zu können, muss das Kooperationsverbot zwischen Bund und den Ländern aufgehoben werden. Zudem brauchen wir eine Gemeinschaftsaufgabe Bildung, damit Bundesgeld direkt und dauerhaft in die Schulen und in bessere Bildung fließen kann."

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