„Wir brauchen einen Paradigmenwechsel
in der Bildungspolitik“, erklärt Rosemarie Hein zu den heute
veröffentlichten Ergebnissen der TIMSS-Studie (Trends in International
Mathematics and Science Study). Die bildungspolitische Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE weiter:
„Die Schulleistungsuntersuchungen der letzten Jahre zeigen in
erschreckender Kontinuität die Defizite des deutschen Bildungssystems
auf. Anders als bei den PISA-Untersuchungen und im Nationalen
Bildungsbericht beziehen sich die Ergebnisse der TIMSS-Studie auf die
Lernergebnisse am Ende der Grundschulzeit im Bereich Mathematik und
Naturwissenschaften. Schon hier sind die gleichen Befunde zu
verzeichnen, nämlich dass der Bildungserfolg in hohem Maße von der
sozialen Herkunft abhängt. Zudem sind im Fach Mathematik Rückschritte
zur Studie von 2011 zu verzeichnen, während die Ergebnisse in den
Naturwissenschaften stabil bleiben, sich aber auch nicht weiter
verbessern. Dies geschieht trotz des großen Engagements im Bereich der
sogenannten MINT-Bildung, zum Beispiel durch die Stiftung ‚Haus der
kleinen Forscher‘.
Offensichtlich reichen ambitionierte Projekte und zeitlich begrenzte
Programme nicht aus. Vielmehr bedarf es qualitativ und quantitativ
besserer Voraussetzungen, um die Arbeit an allen Schulen und den
Bildungserfolg nachhaltig zu verbessern. Lehrkräftemangel,
Unterrichtsausfall und die Schließung von Grundschulen, die der
Nationale Bildungsbericht konstatierte, sind das Gegenteil einer
verantwortungsbewussten Bildungspolitik, die keine Stiftung der Welt
ausgleichen kann.
Um gute Bildung gewährleisten zu können, muss das Kooperationsverbot
zwischen Bund und den Ländern aufgehoben werden. Zudem brauchen wir eine
Gemeinschaftsaufgabe Bildung, damit Bundesgeld direkt und dauerhaft in
die Schulen und in bessere Bildung fließen kann."
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