Anlässlich der mit der
Vorstellung einer Studie "Windenergie und Rotmilan - Ein Scheinproblem"
des Schweizer Ingenieurbüros KohleNusbaumer erneuten Diskussion zu Fragen
des Artenschutzes stellt der Bundesverband WindEnergie fest:
Anders als beim Braunkohleabbau wird durch Windenergie die Landschaft
nicht großflächig über Jahrzehnte vernichtet. Die Branche will eine
nachhaltige und umweltschonende Energiewirtschaft. Mit der Windenergie an
Land steht eine Technik bereit, die technologisch ausgereift und absolut
preiswert ist. Im Genehmigungsverfahren werden für jede Anlage natur- und
artenschutzfachliche Aspekte geprüft. Auch weil dafür zuweilen über mehr
als eine Vegetationsperiode reichende Untersuchungen erforderlich sind,
dauern die Verfahren heute durchschnittlich 5 Jahre. Die natur- und
artenschutzrechtlichen Anforderungen haben in den letzten Jahren genauso wie
Summe der Ausgleichsmaßnahmen stark zugenommen. Die Branche trägt dies mit
und stellt sich ihrer Verantwortung.Die Branche unternimmt zudem Maßnahmen, um Kollisionsrisiken bestimmter Tierarten zu minimieren. Dazu gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, die im Einzelfall entsprechend den topografischen Bedingungen am jeweiligen Anlagenstandort und den dort vorkommenden Arten im Genehmigungsverfahren bestimmt werden. Diese reichen von der Anordnung der Anlagen, der Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes der Anlagen, Biotopaufwertungen zur Stärkung von Populationen und Ablenkpflanzungen im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen bis hin zu einem Abschaltmanagement zu relevanten Zeiten.
Pauschale Mindestabstände um ggf. auch noch relativ häufig wechselnde Horststandorte lehnen wir ab. Die Umweltministerkonferenz der Bundesländer hat solche - im oft zitierten Helgoländer Papier der Vogelschutzwarten geforderten Mindestabstände - ebenfalls nicht für verbindlich erklärt, da regionale Gegebenheiten dann zu wenig berücksichtigt werden.
Wir wünschen uns eine Betrachtung der jeweiligen Population und der Maßnahmen, die deren Entwicklung unterstützen. Die auf die Populationsentwicklung wirkenden Ursachen müssen im Zusammenhang betrachtet werden. Die Populationsentwicklung des besonders diskutierten Rotmilans hängt in erste Linie von der Landnutzung und damit einhergehenden Nahrungsangeboten ab. Weitere Todesursachen können Vergiftungen, die Kollisionen mit Windkraftanlagen und Stromleitungen, Störungen am Nest durch Waldarbeiten, Unfälle im Straßenverkehr sowie illegal ausgelegte Köder und Abschüsse sein.
Die Studie des Schweizer Ingenieurbüros KohleNusbaumer gibt wichtige Hinweise zur Populationsentwicklung, die sich nicht leichtfertig vom Tisch wischen lassen, sondern ehrlich zu diskutieren sind.
>>Link zur Studie

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