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FUKUSHIMA-NEWSLETTER VOM 11.09.2014
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Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
„Die Lage ist unter Kontrolle“, hatte der japanische Ministerpräsident
Shinzo Abe der Welt bei der Bewerbung Tokios um die Olympischen
Sommerspiele 2020 zugesichert. Nun wird immer deutlicher: Tepco bekommt
die Situation an den havarierten Atomreaktoren in Fukushima-Daiichi nicht
in den Griff. Mehr als drei Jahre nach der atomaren Katastrophe sickert
weiter radioaktiv belastetes Wasser ins Meer. Tepco wollte das mit einem
Eiswall im Boden verhindern. Aber jetzt räumte der Konzern in einer
offiziellen Mitteilung ein, dass alle Versuche gescheitert sind, den
Zufluss hoch radioaktiv belasteten Wassers in die Verbindungstunnel
zwischen den Reaktoren 2 und 3 zu stoppen. Trotzdem hat die die japanische
Atomaufsicht jetzt erstmals zwei Reaktoren im AKW Sendai für sicher
erklärt. Positiv zu vermelden ist einzig, dass die neue Ministerin für
Handel und Industrie, Yuko Obuchi, kürzlich den Bau neuer AKW auf
absehbare Zeit ausgeschlossen hat.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Wilmen
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ÜBER 100 SCHILDDRÜSENKREBSFÄLLE IN DER PRÄFEKTUR FUKUSHIMA
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Bei 57 japanischen Kindern in der Präfektur Fukushima wurden mittlerweile
Schilddrüsenkrebs-Operationen durchgeführt. Das geht aus einem Bericht
des Fukushima Health Management vom 24. August 2014 hervor. Unter
Einbeziehung der Verdachtsfälle ergibt sich eine Zahl von 103 Fällen, in
denen Schilddrüsenkrebs nachgewiesen, oder vermutet wird. Voraussichtlich
liegt die tatsächliche Zahl der Krebsfälle noch höher, da nur ca. 85%
der betroffenen Kinder untersucht wurden. Die für die Untersuchung
verantwortliche medizinische Universität Fukushima erklärt jedoch
weiterhin, dass ein Zusammenhang mit der Strahlungsbelastung
unwahrscheinlich sei. Mehr lesen ... (Link:
http://www.fukushima-disaster.de/deutsche-information/super-gau/artikel/250673f3bcd885521f7766913f52c936/-01a361ff5c.html
)
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/thyroid-screening-fukushima_04.gif
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FUKUSHIMA-ARBEITER KLAGEN WEGEN AUSSTEHENDER GEFAHRENZULAGEN
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Wegen Unterschlagung ihrer Gefahrenzulagen ziehen erstmals Arbeiter der
Atomruine Fukushima gegen die Verantwortlichen vor Gericht. Die vier
Kläger, von denen zwei derzeit weiter in der Atomanlage im Auftrag eines
Subunternehmers beschäftigt sind, fordern rund 657.000 Euro. Das
berichtete die Zeitung «Fukushima Minyu» am 2. September 2014. Die
Betroffenen wollen nach Angaben ihres Anwaltes mit der Klage ein Licht auf
die Ausbeutung von Arbeitskräften und ihre harschen Arbeitsbedingungen in
der Atomruine werfen. Ende August hatten bereits in Japan stationierte
US-Marinesoldaten Klage gegen Tepco eingereicht. Sie verlangen eine
Milliarde Dollar, weil sie und ihre Familien durch den Atomunfall
Gesundheitsschäden davongetragen haben.
dpa-Meldung, 2. September 2014 (Link:
http://www.greenpeace-magazin.de/aktuell/2014/09/02/klagen-gegen-tepco/ )
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/inspection_of_site.jpg
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US UND JAPANISCHE FORSCHER BERICHTEN ÜBER MUTATIONEN NACH FUKUSHIMA
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In einer Reihe von veröffentlichten Symposium-Beiträgen zu den Folgen der
Fukushima-Katastrophe, kommen Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die
Freisetzung von radioaktivem Material konkrete Auswirkungen auf Lebewesen
hat. Die aktuellen Beiträge im „Journal of Heredity“ (Volume 105
Issue 5 September-October 2014) befassen sich im Wesentlichen mit bereits
aufgetretenen genetischen Veränderungen bei Vögeln, Insekten und
Pflanzen. Timothy Mousseau von der University of South Carolina befasst
sich in seinem Beitrag mit Symptomen bei Schwalben. Sowohl im Jahr 1986,
als auch im Jahr 2012, jeweils nach den Katastrophen von Tschernobyl und
Fukushima, habe man Schwalben mit ungewöhnlichen weißen Punkten im
Gefieder nachgewiesen. Die Zahl der Tiere in Japan sei in den beiden
Folgejahren noch angestiegen. Japanische Forscher von der Nippon
Veterinary and Life Science University in Tokio berichten zudem, dass
Japanmakaken aus der Sperrzone deutlich schlechtere Blutwerte als
Artgenossen aus einer weit entfernten Region haben.
Nachricht auf SpreadNews vom 15. August 2014 (Link:
http://www.spreadnews.de/fukushima-aktuell-wissenschaftler-weisen-ungewoehnliche-mutationen-nach/1141399/
)Genetic and Ecological Studies of Animals in Chernobyl and Fukushima
(Link: http://jhered.oxfordjournals.org/content/105/5/704.full
), Journal of HeredityLow blood cell counts in wild Japanese monkeys after
the Fukushima Daiichi nuclear disaste (Link:
http://www.nature.com/srep/2014/140724/srep05793/full/srep05793.html )r,
Scientific Reports 4, 2014
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/partial_albinos.jpg
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REGIERUNG PLANT ZWISCHENLAGER FÜR HOCHKONTAMINIERTEM MÜLL
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Einem Bericht der japanischen Zeitung Nihonkeisaishinbum vom 26. August
2014 zufolge werden allein in der Präfektur Fukushima das angefallene
Dekontaminat und der noch nicht geräumte, verstrahlte Schutt durch den
Tsunami auf 22 Millionen Kubikmeter geschätzt. Jeweils knapp die Hälfte
dieser Menge sei mit „8.000 Bq/kg und weniger Gesamtaktivität“ bzw.
mit „zwischen 8.000 und 100.000 Bq/kg Gesamtaktivität“ belastet.
Material mit einer Belastung von bis zu 8.000 Bq/kg darf in normalen
Mülldeponien oder -verbrennungsanlagen behandelt werden. Die japanische
Regierung plant auf dem Gebiet der evakuierten, auf absehbare Zeit nicht
mehr bewohnbaren Gemeinden Okuma-machi und Futaba-machi in der Nähe der
havarierten Reaktoren ein Zwischenlager, in dem das hoch kontaminierte
Material gelagert werden soll. (Aus strahlentelex Nr. 664-665/2014)
Bestellen Sie ein Probeexemplar des aktuellen Strahlentelex Nr.
664-665/2014 (Link:
http://www.strahlentelex.de/Probeexemplar.htm )und lesen Sie den
vollständigen Bericht.
IMAGES:
http://news.ippnw.de/uploads/pics/atommuell_20_km_zone.jpg
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12. September 2014
FUKUSHIMA-NEWSLETTER VOM 11.09.2014, IPPNW
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