Berlin (ots) - Der Deutsche Kinderschutzbund Bundesverband e.V. fordert eine Qualitätsoffensive zum Inkrafttreten des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder ab dem 01. August 2013. Der quantitative Ausbau der Kinderbetreuung hat bestehende Qualitätsmängel deutlich verschärft. Im Zuge des Ausbaudrucks konnten regionale Ziele teilweise erreicht werden, vielerorts wird der tatsächliche Bedarf an Betreuungsplätzen aber nicht gedeckt. Die Qualität der Betreuung ist zudem in den Hintergrund getreten. "Alle gesellschaftlichen Kräfte müssen gemeinsam quantitativ und qualitativ verlässliche und förderliche Bedingungen für Kinder und Eltern schaffen", fordert Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes.
Dabei steht Qualität für Kinder im Mittelpunkt - personelle und strukturelle Rahmenbedingungen müssen im Zuge des zahlenmäßigen Ausbaus deutlich verbessert werden. Der Deutsche Kinderschutzbund erteilt vergrößerten Gruppen oder der Einstellung von nicht ausreichend qualifizierten Fachkräften auch für eine Übergangsphase eine eindeutige Absage. "Eine qualitativ schlechte frühkindliche Bildung ist kein verlässliches Fundament für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn. Das dürfen wir nicht zulassen und müssen gemeinschaftlich unsere Anstrengungen verstärken, um unserem Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag gerecht zu werden", betont Heinz Hilgers und verweist auf die DKSB-Publikation "Qualität für Kinder - Empfehlungen für Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege", die auf www.dksb.de bestellt werden kann.
Der Deutsche Kinderschutzbund fordert ein Betreuungsqualitätsgesetz, das entsprechende Standards sichert und damit die Qualitätsentwicklung vorantreibt. Dabei müssen Standards zur ErzieherInnen-Kind-Relation sowie zur Vor- und Nachbereitungszeit der ErzieherInnen festgeschrieben werden. Qualität und Quantität müssen gemeinsam gedacht werden - für eine bedarfsdeckende quantitative und eine qualitativ hochwertige Betreuungsinfrastruktur in Deutschland.
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