28. Mai 2013

GEWINNER DES 8. MARLER MEDIENPREISES GEHEN AN PRODUKTIONEN VON ZDF, WDR, NDR und ARTE


BOCHUM 18.05.2013 - Der 8. Marler Medienpreis Menschenrechte in der
Kategorie Magazin/Inland geht an "Ausländer raus" (Panorama, NDR), in der
Kategorie Magazin/Ausland an "Verdammt hoher Preis" (Monitor, WDR) und in
der Kategorie Dokumentation/Inland an „Null Bock gibt´s hier
nicht“ (Menschen hautnah, WDR). Ausgezeichnet werden auch die
Dokumentation/Ausland "Blood in the Mobile" (WDR/Arte) sowie der Film
„Kehrtwende“ (WDR).

Der Journalist Dirk Sager wird in diesem Jahr mit einem Ehrenpreis geehrt
und der Film „Unter Verdacht – Die elegante Lösung“ (ZDF/Arte/3Sat) mit
einem Sonderpreis ausgezeichnet.


„Auch in diesem Jahr müssen wir erfahren, dass die Arbeit als Journalist,
Kameramann oder oder Autor in vielen Ländern der Erde gefährlich ist,“ sagt
Rolf Opalka vom Medienpreis-Team. „Auf ausdrücklichen Wunsch der
Redaktionen bleiben einige Mitarbeiter vor Ort ungenannt. Ihnen gilt an
dieser Stelle unser besonderer Dank, weil sie uns trotz der hohen
persönlichen Risiken mit Informationen versorgen und letztlich auch die
Arbeit von Amnesty International mitermöglichen.“




Die Sieger im Einzelnen:

   · Ehrenpreis für den langjährigen Korrespondenten des ZDF, Dirk Sager

„Herr Sager hat während seiner aktiven Zeit als Korrespondent des ZDF in
Moskau, als Mitglied des PEN und Buchautor, deutlich die Probleme
herausgestellt, die die ‘gelenkten Demokratien‘ in den Nachfolgestaaten der
Sowjetunion verursachen. Er nennt die Verantwortlichen und zeigt die Folgen
auf.“


   · Sonderpreis für „Unter Verdacht – Die Elegante
      Lösung“ (ZDF/Arte/3Sat)
      Buch: Don Schubert, Redaktion: Elke Müller, Regie: Aelrun Goette,
      Produktion: Mario Krebs, Darsteller: Gerd Anthoff, Senta Berger,
      Sarah Masuch, Rudolf Krause

„Es werden nicht nur die Gefahren und Schwierigkeiten einer Flucht über das
Mittelmeer gezeigt. Auch die Verwicklungen deutscher Polizeibehörden in das
undurchsichtige, nicht greifbare System FRONTEX werden deutlich gemacht.
Eines wird klar: Die Verantwortung wird auf unzählige Beteiligte verteilt
und am Ende ist niemand verantwortlich.“


   · Preis in der Kategorie Magazin/Inland „Ausländer raus“ (Panorama,
      NDR)
      Buch: Djamila Benkhelouf, Anna Orth, Anne Ruprecht, Redaktion: Jochen
      Becker, Maike Rudolph

„Mit ganz viel Ruhe gibt er die Stimmung wieder und lässt die Leute selbst
sprechen. Er zeigt die Angst der Flüchtlinge und auch der Wolgaster Bürger
und auch, dass daraus Kraft für Widerstand wachsen kann.“


   · Preis in der Kategorie Magazin/Ausland „Verdammt hoher
      Preis“ (Monitor, WDR)
      Buch: Christian Brüser, Jochen Leufgens, Andreas Maus, Redaktion:
      Jochen Leufgens

„Der Beitrag beeindruckt durch gründliche Recherche, Interviews mit
Betroffenen und die Darstellung der direkten Verbindung zwischen dem
Angebot in der Einkaufsstraße und dem Schicksal der Sumangali-Frauen.“


   · Preis in der Kategorie Dokumentation/Inland für "Null Bock gibt’s
      hier nicht" (Menschen hautnah, WDR)
      Buch: Brigitte Cappel, Claudia Wolters, Redaktion: Wilfried Prill

„Die ernste Thematik  - Flucht, Asyl und Lebensplanung - wird mit
Leichtigkeit vermittelt und die Erfolgsgeschichten der Jugendlichen machen
Mut, weswegen dieser Film einen Preis erhält.“


   · Preis in der Kategorie Dokumentation/Ausland für "Blood in the
      Mobile“ (WDR/ ARTE)
      Buch/Regie: Frank Piasecki Poulsen, Redaktion: Sabine Rollberg
      (WDR/ARTE), Barbara Schmitz (WDR)

“Eine Vielzahl von authentischen Gesprächen und Interviews mit Betroffenen
an den verschiedenen Schauplätzen in Afrika und Europa, die dem Zuschauer
einen direkten Einblick in die Problematik und die brutalen Auswirkungen
eines gnadenlosen Wettbewerbs geben, führen zu der dringenden Forderung
nach einer transparenten, sicheren und verantwortlichen Zuliefererkette. “

   · Preis in der Kategorie Film für "Kehrtwende" (WDR)
      Buch: Johannes Rotter, Redaktion: Anke Krause, Götz Schmedes, Regie:
      Dror Zahavi, Produktion: Sonja Goslicki

„Der Beitrag wird ausgezeichnet, da "Kehrtwende" keine Anklage ist und
weder Konflikte schürt, noch Gewalt als dramaturgisches Highlight
missbraucht. Vielmehr vermittelt der Film, dass häusliche Gewalt in allen
Schichten der Bevölkerung vorkommt und das man etwas dagegen tun muss und
kann.“



Am diesjährigen Wettbewerb beteiligten sich 19 Sender, darunter auch
erstmals das österreichische Fernsehen. Die Jury, die ausschließlich aus
ehrenamtlichen Mitgliedern von Amnesty International besteht, hat mehr als
100 Fernsehbeiträge der Jahre 2011 und 2012 gesichtet und die besten
Beiträge in den Sparten Magazin, Doku und Film benannt. Der Preisverleihung
findet in Bochum statt.

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