.ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie
Pressemitteilung
Hamburg,
30. Mai 2013
Anti-Atom-Bewegung nicht beim Endlagerforum
Über
140 Organisationen haben Fernbleiben erklärt: „Politik verweigert
sich den
Bürgerinnen und Bürgern.“
Über 140 Bürgerinitiativen und
Umweltverbände haben öffentlich erklärt,
sich am morgen in Berlin beginnenden
„Forum Standortauswahlgesetz“ nicht
zu beteiligen. Das „Forum“ wird vom
Bundesumweltministerium und den vier
Fraktionen des Bundestags ausgerichtet.
Unter den Fernbleibenden sind
Bürgerinitiativen von allen 17 Standorten, an
denen in Deutschland
derzeit größere Mengen hochradioaktiver Atommüll
gelagert wird und alle
an der Organisation der Anti-Atom-Protesten der
letzten Jahre maßgeblich
beteiligten Umweltverbände.
Dazu erklärt
Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation
.ausgestrahlt:
„Nicht
wir verweigern uns der Mitarbeit in Sachen Atommüll, sondern die
Politik
verweigert den Bürgerinnen und Bürgern eine angemessene
Beteiligung. Das
Forum ist eine Farce und nur Pseudo-Beteiligung. Denn
das Endlagersuchgesetz
hat schon die erste Lesung im Bundestag hinter
sich und die beteiligten
Politiker haben erklärt, wesentliche Änderungen
seien nicht mehr möglich. Wer
will schon an einem Fußballspiel
teilnehmen, dessen Ergebnis bereits
feststeht?
Bei diesem Forum geht es nicht darum, sich auf das
bestmögliche
Verfahren zum Umgang mit Atommüll zu einigen. Sondern es geht
darum,
einem schlecht gemachten Gesetz zusätzliche Legitimation zu
verschaffen,
ohne es groß ändern zu müssen. Da machen wir nicht
mit.
Gerade dass die Bürgerinitiativen von den Standorten, an denen
der
Atommüll derzeit zwischengelagert wird, nicht nach Berlin kommen,
macht
vieles deutlich: Denn das sind genau diejenigen, die darunter zu
leiden
haben, je länger es keinen dauerhaften Lagerplatz gibt. Sie alle
fehlen,
weil sie sich weder vom Endlagersuchgesetz noch vom Forum
etwas
Positives erwarten.
Die Bevölkerung will ernst genommen werden,
will ernsthaft mitwirken.
Das, was die Parteien, was Altmaier uns anbietet,
ist nicht ernst zu
nehmen. Der Atommüll-Konflikt ist all die Jahrzehnte nicht
in erster
Linie ein Konflikt zwischen Parteien, sondern zwischen Staat
und
Bevölkerung. Also lässt es sich nicht durch einen
Parteienkonsens
auflösen, sondern nur durch einen gesellschaftlichen
Konsens.
Wir fordern Bund, Länder und Bundestagsfraktionen auf: Setzen
Sie zuerst
eine die gesellschaftliche Breite repräsentierende Kommission ein,
die
einvernehmlich ein Suchverfahren entwickelt und machen danach daraus
ein
Gesetz – und nicht umgekehrt!“
Hintergrundtexte:
Liste
der Organisationen und Bürgerinitiativen, die sich nicht am
Forum
beteiligen:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/endlagersuchgesetz/buergerforum.html#c12617
.ausgestrahlt-Position
zum Endlagersuchgesetz:
http://www.ausgestrahlt.de/endlagersuchgesetz
Erklärung
des „Schulterschluss Lüchow-Dannenberg“
(von Bauern und BI bis DGB und
FDP):
http://www.baeuerliche-notgemeinschaft.de
Offener
Brief von 51 Expertinnen und Experten für einen konstruktiven
Umgang mit
Konflikten:
http://bit.ly/Zv5ohs
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