Mit einer Protestaktion vor dem Kundenzentrum der
Hamburger Wasserwerke hat die Hamburger LINKE heute auf das wachsende
Problem der Wasser-Absperrungen in der Hansestadt hingewiesen. Unter dem
Motto „Wasser ist ein Menschenrecht! Wasser und sanitäre
Grundversorgung für alle!“ zogen die Protestler unter anderem mit einer
mobilen Badewanne durch die Innenstadt und verteilten Flugblätter. Einer
der Aktivisten hatte sich als Hamburger Wasserträger („Hummel!
Hummel!“) verkleidet.
„Von den Wasser-Absperrungen sind insbesondere
Menschen mit geringen Einkommen betroffen, die sich die immer teurer
werdenden Wohnkosten nicht mehr leisten können“, sagt Cansu Özdemir, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. „Steigende
Mieten, erhöhte Strompreise und die explodierenden Heizkosten führen in
Hamburg zu immer mehr Wasser-, Strom- und Gas-Absperrungen, zu
Zwangsumzügen und sogar Obdachlosigkeit.“
Wie eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der
Hamburgischen Bürgerschaft ergeben hatte, wurde in den letzten fünf
Jahren mehr als 4294 Haushalten die Wasserversorgung wegen unbezahlter
Rechnungen abgestellt. Im gleichen Zeitraum machte der Konzern HAMBURG
WASSER über 192,5 Millionen Euro (Achtung: korrigierte Zahl!) Gewinne,
die an den Haushalt der Stadt überwiesen wurden. Dazu der Hamburger
Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Jan van Aken, der sich ebenfalls an der Protestaktion beteiligte: „Hamburg
Wasser macht Millionengewinne und dreht trotzdem Menschen wegen ein
paar Euro den Hahn ab. Wasser ist ein Menschenrecht, für das wir uns
weltweit einsetzen für mich ist es unfassbar, dass es selbst in Hamburg
noch nicht durchgesetzt ist. Die Bürgerschaft muss alle
Wasser-Absperrungen in Hamburg sofort stoppen!“
Genau das versucht die Fraktion DIE LINKE in der
Hamburgischen Bürgerschaft nun mit einem Antrag, der in der morgigen
Sitzung behandelt wird. Darin wird der Senat aufgefordert, die
Absperrungen zu stoppen. „Besonders schutzbedürftige Personengruppen
wie z.B. Familien mit Kindern oder älteren und chronisch kranken
Menschen darf das Wasser nicht abgeschaltet werden“, sagt Özdemir. „Wir
brauchen in Hamburg ein Konzept mit Maßnahmen zur Unterstützung von
Menschen, die ihre Wasserrechnung nicht mehr zahlen können. Die
Wasserwerke sollten ein sozial-ökologisches Sockeltarifmodell einrichten
mit dem Ziel, ein Grundkontingent an Wasser für Privathaushalte
sicherzustellen.“
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