„Es
ist bedauerlich, dass Gesundheitsminister Spahn auf Biegen und Brechen
am Finanzierungssystem der Fallpauschalen festhält, obwohl der
Totalschaden offensichtlich ist“, erklärt Harald Weinberg,
krankenhauspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu den neuen
Regelungen für coronabedingte Einnahmeausfälle der Krankenhäuser im
Krankenhauszukunftsgesetz. Weinberg weiter:
„Die
vorgesehene Orientierung an den Erlösen des Vorjahres stärkt die
Krankenhäuser, die schon im letzten Jahr Gewinne mit Versichertengeldern
gemacht haben. Das ist ein Zukunftsversprechen für wirtschaftlich
starke Kliniken, die in der Regel von privaten, auf Profit orientierten
Trägern betrieben werden. Wirtschaftlich schwache Kliniken werden weiter
geschwächt – unabhängig davon, wie wichtig sie für die
Gesundheitsversorgung sind. Notwendig ist stattdessen eine
Spitzabrechnung anhand der tatsächlichen Kosten der Krankenhäuser.
Ebenso
falsch ist es, dass die Freihaltepauschalen bedingungslos bei den
Krankenhäusern verbleiben können. Hier ist viel Geld an falsche Stellen
gespült worden, und es ist nicht nachvollziehbar, dass der Bund dieses
Geld verschenkt. Zudem produzieren die Freihaltepauschalen auch
Verlierer, also Kliniken, die bislang trotz der Pauschalen hohe
coronabedingte Verluste verzeichnen mussten.
Der sauberste Schritt
wäre die Aussetzung der Fallpauschalen während der Corona-Pandemie. Wer
diesen Schritt nicht gehen will, sollte mindestens die Ausschüttung von
Gewinnen verbieten, die Krankenhäuser während der Pandemie machen. Es
darf keine Krisengewinner und keine Krisenverlierer unter den
Krankenhäusern geben.“
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