Berlin (ots)
Heute verabschiedet der Bundesrat die Soforthilfen für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Branchen und Beschäftigten. Der WWF begrüßt den Rettungsschirm aus Zuschüssen, Steuerstundungen und erleichtertem Zugang zu Krediten. Die Maßnahmen seien eine wichtige Hilfe, die aktuellen und unmittelbaren Auswirkungen der Krise zu bewältigen. Zugleich betonen die Umweltschützer, dass es bei den weiteren anstehenden mittelfristigen Konjunkturmaßnahmen darum gehen werde, den Blick über die Abfederung sozialer Härten hinaus zu weiten. "Soforthilfe muss der erste Schritt sein. Es wird dann darum gehen, die langfristigen Perspektiven für Beschäftigte zu schaffen", betont Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland. Mit einem Neustart von "business as usual" sei das nicht zu schaffen. "Wir müssen die überfällige Transformation mit einem fairen Strukturwandel unserer Wirtschaft und Infrastrukturen hinbekommen und Programme entsprechend ausrichten."
Brandes betont: "Es wird es immer deutlicher, dass die Zerstörung der natürlichen Ökosysteme und die Entstehung und Ausbreitung von Pandemien in einem Zusammenhang stehen. Deshalb müssen Investitionsprogramme viel stärker im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Ökosysteme geprüft werden."
Der WWF fordert, dass anstehende Konjunkturprogramme Ökologie und Ökonomie versöhnen und dazu beitragen, in unseren planetaren Grenzen zu wirtschaften: Klare Signale müssten in drei Richtungen gehen. Erstens: Fossile Brennstoff- und ressourcenintensive Industrien müssen zukunftsfähig werden. Zweitens: Energie- und emissionsintensive Industrien, Gebäude und Infrastrukturen entwickeln klare Transformationspläne. Drittens: Globale Treibhausgasneutralität und transparente, nachhaltige Produktionsketten werden zu einem wichtigen Element bei Entscheidungen über Fördergelder.
"Es geht um die Investition von mehreren hundert Milliarden Euro, die über den Zustand unserer Lebensgrundlagen mitentscheiden werden. Dieses Geld kann nicht in anachronistische Technologien und Infrastrukturen fließen und damit die gravierende Übernutzung unserer natürlichen Ressourcen fortsetzen und die Klimakrise weiter befeuern", so Eberhard Brandes. Der WWF fordert eine Art Nachhaltigkeits-TÜV zur Prüfung aller anstehenden Konjunkturförderpakete. Der Strukturwandel und die Transformation müsse zur Leitlinie für die Überlegungen werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen