26. Februar 2020

Keine olympischen Wettbewerbe in radioaktiv kontaminierten Regionen



Internationale Protestaktion vor dem IOC in Lausanne in der Schweiz

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) soll die Baseball- und
Softball-Wettbewerbe in Fukushima City und den olympischen Fackellauf in
radioaktiv verseuchten Gebieten stoppen. Das fordern IPPNW Deutschland und
.ausgestrahlt heute anlässlich einer internationalen Protestaktion von
Anti-Atom-Organisationen vor dem IOC in Lausanne in der Schweiz.

Die japanische Regierung und das IOC planen die Austragung olympischer
Wettkämpfe in der Hauptstadt der Präfektur Fukushima – 50 Kilometer
vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi entfernt. In nur 20
Kilometer Entfernung von den Reaktoren startet am 26. März 2020 im
sogenannten J-Village der olympische Fackellauf, der durch offiziell
dekontaminierte Gebiete führt, die jedoch bis heute von radioaktiven
Hotspots übersät sind.

2011 kam es in den Reaktoren in Fukushima Dai-ichi zu einem mehrfachen
Super-GAU. Radioaktive Wolken verstrahlten damals Japan und den
umliegenden Ozean – vergleichbar nur mit der Katastrophe in Tschernobyl.
Die Lage in den verstrahlten Gebieten ist weiterhin bedrohlich, da die
havarierten Reaktoren bis heute nicht vollständig unter Kontrolle sind.
Sie geben immer noch Radioaktivität an die Umwelt ab.

Die japanische Regierung hatte nach dem Super-GAU die Grenzwerte per
Dekret von 1 mSv/a (Millisievert pro Jahr)auf 20 mSv/a erhöht, um eine
Rückkehr der Bewohner in die dekontaminierten Gebiete zu erzwingen. Sie
verstößt damit gegen international geltende Strahlenschutz-Regularien.
Insbesondere Kinder und Schwangere sind dadurch in ihrer Gesundheit
gefährdet.

„Die Idee des olympischen Friedens und des gegenseitigen Verständnisses
zwischen Nationen und Menschen ist ein wichtiger Aspekt für uns als
Friedensorganisation. Aber die japanische Regierung nutzt die Olympischen
Spiele, um von der anhaltenden Atomkatastrophe im Nordosten des Landes
abzulenken“, sagte Dr. Jörg Schmid (IPPNW Deutschland) in seiner an den
IOC-Präsidenten Thomas Bach adressierten Rede vor dem IOC-Gebäude.

„Wir sagen Nein zu dem Versuch, mit den Olympischen Spielen der
Weltöffentlichkeit Normalität in den verstrahlten Gebieten
vorzuspielen“ erklärt .ausgestrahlt-Sprecher Jochen Stay. „Unsere
Solidarität gilt den von der Radioaktivität betroffenen Menschen in
Fukushima. Die Olympische Bewegung muss sich mit ihrem Schicksal
auseinandersetzen.“

Am 26. Februar 2020 ab 14.30 Uhr lädt ein internationales Bündnis von
Anti-Atom-Initiativen zu einer Protestaktion vor dem Sitz des Olympischen
Komittees in Lausanne ein (9 route de Vidy). Mitglieder der
IPPNW-Sektionen Deutschland und Schweiz werden sich an der Aktion
beteiligen. Es wird eine Fotoaktion geben und eine Deklaration an den
IOC-Präsidenten verlesen.

Die Botschaft an den IOC-Präsidenten Thomas Bach finden Sie unter
http://www.radioactive-olympics.org/fileadmin/user_upload/pdf/english/Lausanne_Message_IOC-Bach.pdf
(Link:
http://www.radioactive-olympics.org/fileadmin/user_upload/pdf/english/Lausanne_Message_IOC-Bach.pdf
)

Ein Faltblatt mit weiteren Informationen zu der Protestaktion in Lausanne
auf Englisch können Sie hier herunterladen. Eine Pressemappe vom
„Collective against the Tokyo radioactive Olympic Games“ finden Sie
hier (Link:
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Presskit.pdf ).

IPPNW und .ausgestrahlt sind Träger der Kampagne "Tokyo 2020: The
Radioactive Olympics". Weitere Informationen finden Sie unter
www.radioactive-olympics.org (Link:
http://www.radioactive-olympics.org )

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