Berlin,
27. 2. 2020 – Vor dem heutigen Spitzentreffen zwischen
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und den Betreibern von
Steinkohlekraftwerken fordern diese mehr Geld und mehr Zeit für das
Abschalten ihrer Kraftwerke. Der Gesetzesentwurf zum Kohleausstieg sieht
bislang vor, dass sich die Betreiber von Steinkohlekraftwerken bis 2026
um Entschädigung bewerben können. Den Zuschlag enthält die niedrigste
Forderung. Ab 2027 will die Bundesregierung verbleibende
Steinkohlekraftwerke ohne Entschädigung abschalten. Die Betreiber der
deutlich klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke erhalten hingegen feste
Entschädigungen und sollen ihre Meiler teilweise bis 2038 betreiben
dürfen. Über ihre Beteiligung an zehn Landesregierungen wollen die
Grünen das Kohleausstiegsgesetz deutlich nachbessern und die
Inbetriebnahme des geplanten Kohlekraftwerks Datteln 4 verhindern,
berichtet der „Tagesspiegel“ heute. Es kommentiert Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser:
„Die Steinkohlebetreiber haben Recht mit ihrer Kritik: Das Kohleausstiegsgesetz ist unausgewogenen gestaltet und bevorteilt ausgerechnet die besonders klimaschädliche Braunkohle. Diesen Webfehler des Gesetzes kann Altmaier nicht mit weiteren Steuermilliarden flicken. Das zeigen auch zehn Bundesländern, die sich gegen das geplante Kohlekraftwerk Datteln aussprechen und einen beschleunigten Abschaltplan fordern.
Der Wirtschaftsminister muss die geplanten Entschädigungen an frühzeitigeres Abschalten koppeln, vor allem aber muss er den Ausstieg so gestalten, dass er dem Klimaschutz nutzt, nicht allein den Bilanzen der Konzerne. Das wird nur gelingen, wenn alle Braunkohlekraftwerke bis 2030 von Netz gehen, Datteln 4 nicht in Betrieb geht und ohnehin unwirtschaftliche Kohlekraftwerte nicht weiter subventioniert werden.“
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