Hamburg,
29. August 2019 – Tausende Waldbrände wüten im Amazonasgebiet und
vernichten Pflanzen und Tiere. Die Katastrophe geht jeden etwas an, denn
sie hat fatale Folgen für das Weltklima. Die riesigen Wälder sind
wertvolle CO2-Speicher und produzieren Sauerstoff. Die Zerstörung ist
menschengemacht, denn der Regenwald wird brandgerodet, um Platz für
Rinderfarmen und Soja-Plantagen zu schaffen. „Südamerika mag weit weg
erscheinen und doch ist Deutschland nicht unschuldig. Denn um Millionen
Tiere in der Intensivtierhaltung zu füttern, importiert die
Bundesrepublik Unmengen an Soja aus einstigen Regenwaldzonen. Doch schon
mit kleinen Maßnahmen kann jeder dazu beitragen, das Klima zu schützen
und unermessliches Tierleid zu verhindern“, sagt Eva Altepost,
Mitarbeiterin der Ernährungsabteilung bei VIER PFOTEN, und gibt Tipps
für eine umweltbewusste und tierfreundliche Ernährung.
Der Schutz des Regenwaldes und der Tiere fängt beim Einkauf an
Klimakiller Nummer Eins sind Treibhausgase. Diese
stammen zum Großteil aus der industriellen Landwirtschaft und sind mit
der Intensivtierhaltung stark verknüpft. Alleine in Deutschland können
laut Bundesumweltamt rund 60 Prozent der gesamten Methan-Emissionen der
Landwirtschaft zugeschrieben werden. „Der erste Schritt, den Verbraucher
beim Einkauf machen können, ist, gezielt auf die Herkunft der Produkte
zu achten. Regionale und saisonale Lebensmittel können da ein Anfang
sein, allerdings sollte vermehrt zu Gemüse statt zu Fleisch gegriffen
werden“, so Eva Altepost. „Die Lieferkette der Hersteller sollte zudem
verantwortungsvoll und nachhaltig sein.“
Tierische Produkte reduzieren
Rund
65 Prozent des bereits abgeholzten Regenwaldes dienen allein in
Brasilien der Rinderhaltung. Zusätzlich wird wertvolles Grünland in
Ackerland umgewandelt. Statt tausender verschiedener Arten wachsen nun
auf riesigen Flächen nur noch Sojabohnen, die zu Tierfutter verarbeitet
und dann in die ganze Welt verschifft werden. Weil in der Bundesrepublik
zu wenig eiweißreiche Nutzpflanzen erzeugt werden, wird zur Fütterung
von Millionen Hühnern, Schweinen und Rindern tonnenweise Soja
importiert. „Wer etwas für das Klima und gleichzeitig für die Tiere tun
will, sollte weniger Fleisch essen oder bestenfalls ganz darauf
verzichten“, sagt Eva Altepost. „Die Tierbestände in der
Intensivtierhaltung müssen weltweit stark verkleinert werden. Mit
sinkenden Zahlen würde auch der Futtermittelbedarf zurückgehen.“
VIER PFOTEN Tipps für Jedermann:
Eine pflanzenbasierte Ernährung ist der gesündeste und auch tierfreundlichste Weg, sich zu ernähren.
Lust auf Pflanzenfleisch:
Wer den Geschmack von Fleisch mag, muss nicht darauf verzichten.
Schnitzel, Burger und Wurst gibt es auch rein pflanzlich in vielen
verschieden Varianten – lecker und ganz ohne Tierleid.
Weniger bringt viel:
Um Tieren und Umwelt zu helfen, sollte möglichst auf Fleisch verzichtet
werden. Wer das nicht schafft, sollte reduzieren, denn auch schon
kleine Umstellungen können viel bewirken und Emissionen senken.
Wenn, dann mit hohen Tierschutzstandards:
Wer auf tierische Produkte nicht verzichten kann, sollte sich für
gekennzeichnete Produkte aus einer tierfreundlichen Landwirtschaft, wie
etwa dem VIER PFOTEN „Tierschutz-kontrolliert“ Gütesiegel oder für
Bioprodukte entscheiden.
Wachrütteln:
Rufen Sie auch die Industrie dazu auf, weniger tierische Inhaltsstoffe
in Lebensmitteln zu verwenden und unterschreiben Sie unsere Petition. Hier klicken.
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