„Immer
mehr Zivilisten werden laut neuestem UN-Bericht bei Luftangriffen und
Bodeneinsätzen der afghanischen Regierungstruppen und ihrer
NATO-Verbündeten getötet. Die Bundesregierung kann diese Entwicklung
nicht länger ignorieren. Der Afghanistan-Einsatz, der bereits fast 18
Jahre andauert, ist völlig gescheitert, ein ‚Weiter so‘ kann es nicht
geben“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE
LINKE. Hänsel weiter:
„Die Gewalt in Afghanistan hält
unvermindert an. Bei Anschlägen der Taliban sterben regelmäßig Menschen,
aber zunehmend auch durch afghanische Regierungstruppen und deren
Verbündete, wie aus dem neu vorliegenden Bericht der United Nations
Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA) hervorgeht. Dem Bericht
zufolge sind allein in der ersten Jahreshälfte 1.366 Menschen getötet
und 2.446 verletzt worden. Die Truppenpräsenz kann die Menschen also
nicht schützen – im Gegenteil. Trotzdem verlängert die Bundesregierung
das Afghanistan-Mandat Jahr um Jahr, und es zeichnet sich keinerlei
Veränderung der verfehlten westlichen Afghanistan-Politik ab. Die damit
verbundene Abschiebepraxis in das Land ist unverantwortlich und
menschenfeindlich.
Sterben und Elend in Afghanistan können nur
durch einen sofortigen Waffenstillstand, den vollständigen Abzug der
NATO-Truppen und entschiedene Friedensinitiativen beendet werden. Dazu
gehören vor allem transparente, demokratische Friedensverhandlungen, die
alle Teile der Gesellschaft sowie zivilgesellschaftliche Organisationen
einbeziehen, statt intransparente Deals zwischen der US-Administration,
den Warlords und den Taliban. Angesichts der Ausweitung der
Kriegshandlungen in Afghanistan muss zudem ein sofortiger Abschiebestopp
für das Land verhängt werden.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen