22.05.2019
Ein Kommentar von Hermann Albers,
Präsident Bundesverband Windenergie, zu den vom Bundeskabinett
verabschiedeten „Eckpunkten für ein Strukturstärkungsgesetz
Kohleregionen“
„Die heute vom
Bundeskabinett beschlossenen Eckpunkte für ein neues
Strukturstärkungsgesetz sind ein wichtiger Teil des sog.
„Kohlekompromiss“ und der Einstieg in die Umsetzung der
strukturpolitischen Empfehlungen der Kommission „Wachstum,
Strukturwandel und Beschäftigung“.
Die
Bundesregierung macht so deutlich, dass sie nicht nur aus den fossilen
Energien aussteigen, sondern gleichzeitig in eine moderne, industrielle
und nachhaltige Energiewirtschaft einsteigen will. Ebenso erwarte ich
nun eine zügige Umsetzung der weiteren formalen Beschlüsse durch die
Bundesregierung.
Ziel muss es sein, den
Anteil der Braunkohleverstromung am deutschen Stromverbrauch, der sich
im Jahr 2019 bisher auf 19,8 Prozent beläuft, schrittweise bis zur Mitte
der 2030er Jahre durch günstigen regenerativen Strom aus Erneuerbaren
Energien zu ersetzen. Die deutsche Windenergiebranche steht bereit, um
mit den Kommunen und Landesregierungen in den Regionen des
Strukturwandels zusammen zu arbeiten und diesen konsequenten Umstieg auf
regenerative Energien zu realisieren.
Durch
die Ansiedlung moderner Forschungseinrichtungen und Unternehmen im
Bereich der Energietechnik und Sektorenkopplung, wie etwa des
„Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Regionen“ (KEI)
plant die Bundesregierung in der Lausitz einen Innovations- und
Industriestandort für die nächste Phase der Energiewende aufzubauen.
Unterstützt wird dieses Vorhaben durch Investitionen in
Strukturförderungsprogramme sowie Investitionen in Verkehrswege und
Infrastruktur. Die ehemaligen Braunkohleregionen haben nun die Chance
zum Experimentierfeld für klimafreundliche Technologien und neue
Geschäftsfelder zu werden. Dazu zähle ich Power-2-X ebenso, wie Formen
der Direktbelieferung von Industriebetrieben mit Erneuerbarem Strom oder
Batteriezellforschung. So wird Wertschöpfung in den Regionen gehalten
und eine langfristige, industrielle Wachstumsperspektive geschaffen.
Klar
ist aber auch: Grundlage für die neuartigen Prozesse und
Dienstleistungen, die in diesen Forschungseinrichtungen entwickelt
werden sollen, sind die Erneuerbaren Energien. Die ehemaligen
Braunkohleregionen eignen sich ganz besonders für den weiteren Ausbau
von Wind- und Solarenergie, da dort ausreichend Flächen zur Verfügung
stehen, wie eine Studie von Greenpeace Energy belegt.

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