Hamburg
22. Mai 2019 – Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat
heute mit Vertretern der Bundesländer über Änderungen an der
Düngeverordnung beraten. Zu einer Einigung kam es jedoch erneut nicht.
Jetzt muss ein Spitzengespräch im Kanzleramt in der kommenden Woche die
Lösung bringen. Zuvor hatte die Europäische Kommission Deutschland mit
einer weiteren Klage gedroht, sollte die Bundesregierung die Düngeregeln
für Landwirte nicht wirksam verschärfen, so dass die Nitratgrenzwerte
im Grundwasser eingehalten werden. In einem gestern bekannt gewordenen
Schreiben fordert die Kommission Deutschland auf, Rechtsstaatlichkeit zu
gewährleisten und ohne weiteren Verzug die „beunruhigende
Wasserqualität“ zu verbessern. Es kommentiert Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann:
„Ministerin
Klöckner muss ihre Hinhaltetaktik beenden und durchsetzen, dass
EU-Regeln in Deutschland nicht länger verletzt werden. Die Ministerin
spielt seit Monaten auf Zeit, weil sie sich scheut, den Teufelskreis von
Massentierhaltung, Gülleflut und Wasserverschmutzung zu durchbrechen.
Sie hofft offenbar darauf, dass nach den EU-Wahlen ihr Parteifreund
Manfred Weber an die Spitze der neuen EU-Kommission rückt. Der hat
gestern im ZDF erneut bekräftigt, im Falle eines Wahlsiegs die
Verschärfung des Düngerechts auszusetzen. Dieses miese Spiel gefährdet
nicht nur die Umwelt, sondern auch das Trinkwasser und damit die
Gesundheit der Bürger.”

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