FairCup erhält Umweltzeichen für Mehrwegbechersystem |
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit |
Das Startup „FairCup“ erhält als erstes Unternehmen den Blauen Engel für ihr Mehrwegbechersystem. Begonnen hatte FairCup als Schülerprojekt einer berufsbildenden Schule in Göttingen. Mittlerweile ist das Unternehmen in ganz Deutschland verbreitet. Ziel des Blauen Engel für ressourcenschonende Mehrwegbechersysteme (DE-UZ 210) ist es, den Verbrauch von Einwegbechern zu verringern und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu etablieren. |
Einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (
UBA
) zufolge werden pro Jahr im Außer-Haus-Verkauf 2,8 Milliarden
Einwegbecher jährlich für Heißgetränke genutzt, davon 1,7 Milliarden
Pappbecher. Die Folge: Immer mehr weggeworfene Einwegbecher verschmutzen
öffentliche Plätze, Straßen und die Natur. Das Littering, also das
achtlose Wegwerfen der Abfälle im öffentlichen Raum, belastet unsere
Umwelt. Die Menge des Abfalls in den Städten kostet die Kommunen viel
Aufwand und Geld. Außerdem werden für Einwegbecher wertvolle Ressourcen
wie Holz und Kunststoff sowie Wasser und Energie benötigt. Dem steht
eine Nutzungsdauer von vielleicht zehn Minuten gegenüber.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Kaffee wird heute anders konsumiert als vor zwanzig Jahren. Der ‚To-Go‘-Konsum ist für viele ein Stück Lebensgefühl geworden. FairCup zeigt, dass umweltfreundlicher Konsum auch möglich ist, ohne auf Alltagsgewohnheiten zu verzichten.“ Das Startup FairCup entstand 2016 auf Initiative der Lehrerin Sibylle Meyer und ihrer damaligen Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schule II in Göttingen. Die Besonderheit bei den FairCup-Bechern ist, dass sie ganz einfach in Leergutautomaten in beteiligten Supermärkten zurückgegeben werden können. Der Automaten-Partner von FairCup hat schon jetzt 30.000 Standorte, Tests laufen aktuell in ausgewählten Supermärkten in Göttingen und Hildesheim. Neben Heiß-und Kaltgetränken eignen sich die Becher auch für Speisen wie etwa Salate. Die Kriterien des Blauen Engel beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an die Anbieter. Bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel müssen unter anderem umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Ausgeschlossen sind beispielsweise Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe, die Bisphenol A freisetzen können. Um das Abfallaufkommen nicht zu erhöhen, müssen die Becher ein werkstoffliches Recycling ermöglichen. Dies bedeutet, dass Becher aus Kunststoff nur aus sortenreinem Kunststoff ohne Beschichtung mit anderen Materialien hergestellt werden dürfen. Außerdem müssen die Becher langlebig sein und eine Lebensdauer von mindestens 500 Spülzyklen aufweisen. Ökobilanzielle Rechnungen aus einer aktuellen UBA-Studie zur Reduzierung von Einwegkaffeebechern zeigen, dass die Häufigkeit der Wiederverwendung der Becher ein wichtiges Kriterium zur Umweltentlastung darstellt. Weiterhin muss ein Pfand auf Becher und Deckel gefordert werden. Am Ende der Lebensdauer müssen Becher und Deckel zurückgenommen und recycelt werden. Die Anbieter müssen sich überdies verpflichten, die „Guten Regeln“ für den Heißgetränke-Ausschank einzuhalten: Kundinnen und Kunden sollen entweder immer erst der Mehrwegbecher und -deckel angeboten werden oder kundeneigene Becher befüllt werden. Weiterhin müssen die Mehrwegbechersystem-Anbieter nachweisen, dass ihr Logistikkonzept zur ökologischen Optimierung von Transportwegen und von Transportfahrzeugen beiträgt. |
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21. Mai 2019
Auf einen Kaffee mit dem Blauen Engel
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