„Dass
die Bundesregierung den Weg frei gemacht hat für den Import von
verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den USA, ist ein politischer und
ökologischer Skandal. Mit der Novellierung zweier Verordnungen des
Energiewirtschaftsgesetzes im Hauruck-Verfahren und vorbei am Bundestag
wird der Bau neuer Häfen, Infrastruktur und Pipelines massiv
erleichtert. Dieser unnötige Kniefall vor US-Präsident Donald Trump geht
auf Kosten der Allgemeinheit, die über höhere Netzentgelte künftig für
klimaschädliches Erdgas, das keiner braucht, zur Kasse gebeten wird“,
kommentiert Lorenz Gösta Beutin, energie- und klimapolitischer Sprecher
der Fraktion DIE LINKE, den entsprechenden Kabinettsbeschluss. Beutin
weiter:
„Die Große Koalition opfert die Klimaziele und
das Pariser Klimaabkommen einem Konkurrenzkampf um Erdgas-Absatzmärkte
in Europa: Deutschland soll LNG aus den Vereinigten Staaten importieren,
weil die US-Energieindustrie neue Absatzmärkte für ihr klimaschädliches
Fracking-Gas braucht und in Konkurrenz zu russischem Erdgas steht. Die
neue Gesetzgebung sieht vor, dass Gaskundinnen und Gaskunden den
Anschluss neuer LNG-Häfen an das deutsche Gasnetz über die Netzentgelte
bezahlen, 80 Millionen Euro pro Hafen, neun Millionen Euro pro Jahr für
den Betrieb.
Außerdem werden die neuen LNG-Häfen durch
Haushaltsmittel des Bundes subventioniert. Die geplanten Häfen in
Brunsbüttel und Wilhelmshaven sind ohne Staatsgelder völlig unrentabel.
Deutschland braucht aber kein zusätzliches Gas aus den USA: Bis 2050
will die Bundesrepublik fast ganz aus Gas, Öl und Kohle ausgestiegen
sein. Auch ist die Versorgung gesichert, die Bundesnetzagentur hat im
‚Netzentwicklungsplan Gas‘ keinen Bedarf an neuer Gas-Infrastruktur
festgestellt. Der Bundesregierung ist ein gutes Klima zu Trump offenbar
wichtiger als das Weltklima und die Portemonnaies der Bürgerinnen und
Bürger. DIE LINKE fordert, keine öffentlichen Gelder für
LNG-Infrastruktur und andere fossile Vorhaben in Deutschland zu
verschwenden und ein Importverbot für Fracking-Gas zu erlassen.“
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