„Was
die Bundesregierung als neue Afrikapolitik verkauft, ist weniger
Weiterentwicklung als Fortschreibung der bisherigen Strategien“, erklärt
Eva-Maria Schreiber, Obfrau im Ausschuss für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung und Sprecherin für Welternährung der
Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die heutige Veröffentlichung der neuen
afrikapolitischen Leitlinien. Schreiber weiter:
„Bei den
neuen Leitlinien ‚Eine vertiefte Partnerschaft mit Afrika.
Fortschreibung und Weiterentwicklung der Afrikapolitischen Leitlinien
der Bundesregierung‘ geht es weiterhin primär um die Privatisierung der
Entwicklungszusammenarbeit. Sie folgen demselben Tenor wie die letzten
Leitlinien von 2014: ‚Wir brauchen mehr Investitionen. Das bringt
Entwicklung und schafft Bleibeperspektiven.‘ Investitionen des
Privatsektors gelten als magisches Allheilmittel.
Aber:
Verbindliche Umwelt- und Sozialstandards sucht man hierbei vergeblich.
Die Bundesregierung betreibt mit ihrer Afrikapolitik vor allem
Wirtschaftsförderung deutscher Unternehmen - auf dem Rücken der Menschen
und der Umwelt in afrikanischen Ländern.
Wie viele
zivilgesellschaftliche Organisationen vermisse ich klare Verpflichtungen
zur Armutsbekämpfung, die eigentlich ein Kernstück von
Entwicklungszusammenarbeit sein sollte. Deutschland sollte endlich
seiner internationalen Verpflichtung nachkommen und 0,15 bis 0,2 Prozent
des Bruttonationaleinkommens (BNE) für die ärmsten Länder (LDCs)
auszugeben. Bisher beträgt der Anteil nur 0,08 Prozent des BNE.“
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