„Erneut
tritt die Bundesregierung die Menschenwürde von Flüchtlingen mit
Füßen“, kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE
LINKE, Ulla Jelpke, die Pläne aus dem Bundessozialministerium, die
Leistungen für Asylbewerber zu kürzen. Jelpke weiter:
„Seit
Jahren wurden die Leistungen für Asylbewerber und Geduldete
rechtswidrig nicht den gestiegenen Lebenshaltungskosten angepasst. Und
jetzt soll die dringend erforderliche Anhebung mit verfassungswidrigen
Kürzungen an anderer Stelle verbunden werden.
Die Argumente, mit
denen das SPD-geführte Sozialministerium die geplanten Kürzungen
rechtfertigt, sind so zynisch wie realitätsfremd: Asylbewerber, die in
Sammellager gezwungen werden, sollen mit ihnen vollkommen fremden
Menschen eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft bilden. Durch gemeinsames
Einkaufen könnten angeblich Einspareffekte erzielt werden, wie dies auch
bei Ehen und Paarhaushalten unterstellt wird. Die Vorgaben des
Verfassungsgerichts zu einer realitätsgerechten Bedarfsbestimmung werden
hier grob missachtet. Dass ein SPD-geführtes Ministerium diese Pläne zu
verantworten hat, ist ein starkes Stück.
Das
Bundesverfassungsgericht hat 2012 unmissverständlich klargestellt, dass
die Menschenwürde migrationspolitisch nicht relativiert werden darf. Das
sollte sich diese Bundesregierung hinter die Ohren schreiben.“
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