„Die
Operation Sophia war von vornherein als Fluchtverhinderungsmission
konzipiert und sollte in erster Linie Menschen an der Überquerung des
Mittelmeeres und der Flucht nach Europa hindern. Obwohl wir anerkennen,
dass im Rahmen dieser Mission auch über 40.000 Menschen aus Seenot
gerettet wurden, begrüßt DIE LINKE die faktische Beendigung dieses
Einsatzes auf See und fordert stattdessen die Stärkung und
Entkriminalisierung der zivilen Flüchtlingshilfe durch Organisationen
wie Sea Watch oder Mission Lifeline sowie die Bereitstellung von
staatlichen zivilen Rettungsstrukturen und –kapazitäten“, erklärt
Alexander S. Neu, Obmann der Fraktion DIE LINKE im
Verteidigungsausschuss, zur Entscheidung der EU, den Marineeinsatz
EUNAVFOR MED/ Sophia vorerst auszusetzen. Neu weiter:
„Die
offizielle Begründung für die Einstellung des Einsatzes ist ein
Armutszeugnis und offenbart den Zynismus der EU: Die Mitgliedsstaaten
konnten sich nicht auf ein neues System zur Verteilung der aus Seenot
geretteten Menschen einigen. Es ist unerträglich, dass einige EU-Staaten
nach wie vor nicht bereit sind, geflüchtete Menschen aufzunehmen. In
einer ‚Werte‘-Gemeinschaft EU ist es ein Unding, dass nur einige Länder
und dabei besonders diejenigen, die aufgrund ihrer geographischen Lage
besonders stark frequentiert werden, Verantwortung übernehmen sollen,
während andere, zum Teil weitaus wohlhabendere Staaten mit Verweis auf
das Dublin-Abkommen die Hände in den Schoß legen und sich schlichtweg
weigern, Menschen in größter Not eine Perspektive zu bieten.
Zudem
kritisiert DIE LINKE aufs Schärfste, dass die Ausbildung der
kriminellen libyschen Küstenwache ausdrücklich nicht von der Beendigung
der Mission betroffen ist und uneingeschränkt fortgesetzt werden soll.
Die so genannte libysche Küstenwache ist einzig und allein dafür da,
Menschen auf dem Mittelmeer aufzuhalten und zurück nach Libyen zu
bringen. Dort werden sie willkürlich festgehalten, gefoltert und
versklavt. Die EU duldet dies und betrachtet Libyen als Partner. Das
darf nicht länger der Fall sein.“
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