Rohstoffpreise müssen die ökologische Wahrheit sagen |
Angesichts des global steigenden Rohstoffbedarfs rät das Umweltbundesamt (UBA) zu mehr Umweltschutz im Bergbau. „Als Großimporteur hat Deutschland eine Mitverantwortung für die durch Rohstoff-Abbau weltweit verursachten lokalen, regionalen und globalen Umweltschäden. Wir sollten mit der EU auf international verbindliche Umweltstandards entlang der Rohstofflieferkette vom Bergwerk bis zur Rohstoffaufbereitung drängen“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA. Die neuen Pflichten müssten als zweite Säule der Rohstoffsicherung neben das Recycling treten. Sonst könne nicht sichergestellt werden, dass Deutschland seinen Rohstoffbedarf künftig aus ökologisch unbedenklichen Quellen decken kann. Deutschland ist einer der größten Rohstoff-Importeure der Welt: Bei Aluminium, Blei, Kupfer und Zinn der fünftgrößte Nachfrager und bei Stahl der sechstgrößte (Zahlen für 2017). Prognosen der OECD erwarten, dass sich für Metalle die weltweite Nachfrage bis 2060 g egenüber 2011 nahezu verdreifachen wird. |
Umweltschäden durch unsachgemäßen
Minenbetrieb haben in den vergangenen Jahren zu beträchtlichen
Umweltschäden geführt. Allein beim Bruch des Fundão Damms in Brasilien
im Jahr 2015 entstand ein Schaden von mindestens 4,6 Milliarden Euro. 33
Millionen Kubikmeter zum Teil giftiger Bergbauabfälle wurden
freigesetzt. Die hochbelastete Schlammlawine ergoss sich 17 Tage nach
dem Unglück in den 650 Kilometer entfernten Atlantik. „Solche
Umweltschäden sind vermeidbar, wenn anspruchsvolle Umweltstandards
implementiert, kontrolliert und eingehalten werden. Wir müssen
verhindern, dass unterlassener Umweltschutz zum unkalkulierbaren
Kostentreiber für unsere auf Rohstoffe angewiesenen Unternehmen wird.
Beim Umweltschutz zu sparen, wäre volkswirtschaftlich äußerst
kurzsichtig“, sagte Maria Krautzberger.
Auch jenseits solcher Unglücke und Störfälle sind die Umweltwirkungen der Rohstoffgewinnung schwerwiegend. Sie reichen vom hohen Energie- und Wasserverbrauch bis hin zur Auswaschung von Schwermetallen oder Radioisotopen in Boden oder Grundwasser. Trotz der Erfolge beim Recycling wird der Rohstoffhunger der Welt in den nächsten Jahrzehnten überwiegend durch den Bergbau gedeckt werden müssen. „Auch für die Energiewende sind wir von neu abgebauten Rohstoffe abhängig, da nicht genügend Recycling-Material vorhanden ist. Ein Beispiel ist Lithium für Energiespeicher, das derzeit noch nicht wirtschaftlich aus schon vorhandenen Batterien wiedergewonnen werden kann, sondern das wir aus Bodenschätzen vor allem in Übersee neu gewinnen müssen. Strenge Standards müssen daher sicherstellen, dass Umweltschäden durch den Abbau von Lithium oder auch Kobalt nicht zur Achillesferse der Energiewende werden“, so Krautzberger. Eine aktuelle Studie des UBA geht davon aus, dass der globale Lithiumbedarf für Energie-Speichertechnologien bis 2050 auf das 12-fache der Weltjahresproduktion von 2013 ansteigen könnte. Aus Sicht des UBA sind insgesamt drei Ansatzpunkte zu verfolgen:
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19. Februar 2019
Strengere Umweltstandards für Rohstoff-Abbau nötig
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