17. Januar 2019

40 Jahre Brennelementefabrik: Kein Grund zum Feiern, aber viele Gründe zum Demonstrieren! Samstag, 19. Januar, 13 Uhr, Bahnhof Lingen


Am Samstag, 19. Januar, ist der 40. Jahrestag der Inbetriebnahme der umstrittenen Brennelementefabrik von Framatome / ANF in Lingen (Emsland, Niedersachsen). Aus diesem Anlass findet am Samstag in Lingen eine Anti-Atomkraft-Demonstration statt, die sich u. a. auch gegen das Atomkraftwerk Emsland (AKW Lingen 2) richtet. Wiederholt gab es in der Brennelementefabrik Störfälle, bisher ungefähr 150. Am 6. Dezember 2018 hat sich mit einem Brand in einem nuklearen Bereich dort der wohl bisher schwerste Störfall ereignet. Die Demonstration beginnt um 13 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Bahnhof Lingen. Der Demonstrationszug führt dann durch die Innenstadt und endet mit einer Abschlusskundgebung vor dem Alten Rathaus in Lingen.
Im Vorfeld der Demonstration betonte der Lingener Alexander Vent im Namen der veranstaltenden Organisationen: „40 Jahre Brennelementeherstellung in Lingen- das bedeutet: 40 Jahre hochgefährliche Atomtransporte durch Lingen und das Emsland, 40 Jahre Investition in eine unbeherrschbare Hochrisikotechnologie, 40 Jahre Produktion von Giftmüll, 40 Jahre permanente Gefahr für die Stadt und ihre Bewohner. Das ist für uns kein Grund zum Feiern! Wir haben uns zum Atomausstieg bekannt, also müssen ANF und alle anderen Atomfabriken stillgelegt werden- und zwar sofort!"
„40 Jahre Kopf in‘ Sand...“
Bei den Kundgebungen kommen Mitglieder mehrerer Anti-Atomkraft-Initiativen mit Redebeiträgen über die vielfältigen Gefahren der Atomenegie zu Wort. Beim Auftakt sprechen Alexander Vent und Margret Greving, beide wohnen in Lingen, sowie Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Bei der Abschlusskundgebung sprechen Heiner Möllers von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, Jan Schaake von der niederländischen Friedensorganisation „Enschede voor vrede“ und der Gronauer Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Für musikalische Unterstützung sorgt der Kölner Liedermacher Gerd Schinkel, der bereits oft engagiert bei Umweltschutz- und Anti-Atomkraft-Demonstrationen aufgetreten ist. Um der emsländischen Anti-Atomkraft-Bewegung musikalischen Rückhalt zu geben, hat er aktuell das Lied „40 Jahre Kopf in‘ Sand...“ geschrieben. Vorab kann man es schon unter https://www.lingen-demo.de anhören. Für das leibliche Wohl sorgt die VolkXküche Schüttorf, deren legendäre Kuchen auch über die Grenzen von Niedersachsen hinaus geschätzt werden.
Zahlreiche Initiativen und Verbände rufen zur Teilnahme an der Demonstration auf
Veranstaltet wird die Demonstration gemeinsam vom Elternverein Restrisiko Emsland, vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und vom Arbeitskreis Umwelt Schüttorf. Rund 20 Initiativen und Verbände aus dem Emsland, dem Münsterland und aus anderen Regionen, sowie auch einige bundesweite Organisationen, rufen ebenfalls zur Teilnahme auf, darunter die emsländischen Kreisgruppen des Naturschutzbundes (NABU) und des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), die Deutsche Sektion der Internatio¬nalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) und die Umweltorganisation Robin Wood.
Im Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration, heißt es u. a.: „Seit 40 Jahren wird in der Lingener Brennelementefabrik Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke in aller Welt hergestellt – z. B. für die Riss-Reaktoren Doel und Tihange in Belgien oder Uraltmeiler wie Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze. Damit verbunden sind zahllose gefährliche Atomtransporte von und nach Lingen, quer durch das Emsland, durch Niedersachsen und NRW, durch die Niederlande und durch andere Regionen. Damit muss endlich Schluss sein!
Immer wieder wurde in der Vergangenheit in Lingen und Umgebung vielfältig gegen den Betrieb der Anlage protestiert, auch gegen die Urantransporte und gegen den vorgeschalteten umweltgefährdenden Uranabbau in Kanada, Afrika und anderswo. Und der Protest reißt nicht ab. Wir fordern von der zuständigen Landesregierung in Hannover die sofortige und dauerhafte Aufhebung der Betriebsgenehmigung.
Gemeinsam rufen wir daher zur Teilnahme an der Demo in Lingen am 19. Januar 2019 auf. Für die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen, der Uranfabriken in Gronau und Almelo sowie aller AKW und Atomanlagen weltweit! Für eine umweltfreundliche und sozial gerechte Energiegewinnung.“ Vollständiger Aufrufext unter https://www.lingen-demo.de

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