Hamburg, 29. 09. 2017 - Der
Sachverständigenrat für Umweltfragen schlägt der kommenden
Bundesregierung in einem Gutachten vor, sofort nach Amtsantritt alle vor
1990 gebauten Braunkohlekraftwerke zu schließen. Das entspricht etwa
der Hälfte der im Moment noch produzierenden Kraftwerke. Zudem schlägt
der Rat vor, den gesamten CO2-Ausstoß, den Kohlekraftwerke in
Deutschland noch produzieren dürfen, auf insgesamt zwei Milliarden
Tonnen zu begrenzen. Das heute im Magazin ‚Spiegel‘ veröffentliche
Gutachten ‚Kohleausstieg jetzt einleiten‘ kommentiert Karsten Smid,
Klimaexperte von Greenpeace:
„Der
Umweltrat hat Recht - es führt kein Weg am Kohleausstieg vorbei. Wer
Klimaschutz will, muss die dreckigsten Kohlemeiler sofort vom Netz
nehmen. Je länger mit einem Ausstieg aus der Kohleverstromung gezögert
wird, desto schwieriger wird es, die Arbeitsplätze in den
Braunkohleregionen Lausitz und Nordrheinwestfalen zu ersetzen.
Es
fehlt nicht an technischen Alternativen, es mangelt nicht am nötigen
Wissen. Bislang fehlt es den verantwortlichen Politiker*innen an Mut,
die zukunftsweisenden Entscheidungen im Klimaschutz zu treffen. Das muss
die kommende Regierungskoalition ändern.
Allen
voran Bundeskanzlerin Merkel muss nun ihr Klimaschutz-Versprechen
einlösen und darf bei der wichtigsten umwelt- und industriepolitischen
Zukunftsfrage nicht länger die Hände in den Schoss legen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen