„Dass die Bundesregierung mit
fadenscheinigen Argumenten versucht, die Verlängerung der beiden
Auslandseinsätze ohne das vorgeschriebene Votum des Bundestages
vorzunehmen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Es ist der plumpe
Versuch, das Parlamentsbeteiligungsgesetz auszuhebeln, das Merkel &
Co. Schon lange ein Dorn im Auge ist“, erklärt Alexander S. Neu, Obmann
der Fraktion DIE LINKE im Verteidigungsausschuss, anlässlich des
Beschlusses der noch amtierenden Bundesregierung, die Ende Dezember
auslaufenden Mandate für den Afghanistan- und den Anti-IS-Einsatz bis
Ende März zu verlängern ohne den Bundestag darüber entscheiden zu
lassen. Neu weiter:
„DIE LINKE kritisiert dieses Vorhaben massiv. Die derzeitige
Bundesregierung bleibt bis zur Vereidigung der neuen Regierung
geschäftsführend im Amt und der Bundestag wäre ab seiner
konstituierenden Sitzung am 24. Oktober entscheidungsfähig und müsste
damit auch über Mandatsverlängerungen entscheiden. Es kann nicht sein,
dass die jetzige Umbruchsituation dazu genutzt wird, das
Parlamentsbeteiligungsgesetz zu schleifen und Tür und Tor für
Alleingänge der Bundesregierung zu nutzen. Die Bundeswehr ist eine
Parlamentsarmee. Der Bundestag muss daher in jedem Fall mit
Mandatsverlängerungen befasst werden, auch wenn es sich nur um drei
Monate handelt.
Hinzu kommt, dass es völlig unsinnig ist, die beiden Einsätze
überhaupt zu verlängern. Der Afghanistan-Einsatz ist schon lange
gescheitert, und der Anti-IS Einsatz dürfte spätestens Anfang des
nächsten Jahres obsolet sein, da der IS faktisch geschlagen ist.“
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