„Die strukturelle Grundlage des
Datenskandals beim BKA hat die Bundesregierung gelegt. Jetzt rächt sich,
dass Bundesinnenminister de Maizière mit Unterstützung von Union und
SPD im Bundestag die Sicherheitsbehörden mit immer neuen Kompetenzen und
immer größeren Datenbanken ausgestattet hat, dabei aber die Kontrolle
bewusst kleingehalten wurde. Wer so regiert, der kann die Verantwortung
für den Datenskandal nicht an das Amt oder die zuliefernden Behörden
weiterreichen, sondern muss selber dafür geradestehen. Datenmüllberge
sind ein Sicherheitsrisiko, genauso wie diejenigen, die sie haben
anlegen lassen“, erklärt Jan Korte, stellvertretender Vorsitzender der
Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den BKA-Datenskandal und Äußerungen
des innenpolitischen Sprechers der Unionsfraktion, Stephan Mayer. Korte
weiter:
„Nicht nur die Opposition und externe Experten fordern seit langem
eine bessere Ausstattung und effektivere Kontrollmöglichkeiten für die
Bundesdatenschutzbeauftragte, sondern auch das Bundesverfassungsgericht
in seinem Urteil vom April 2016. Geschehen ist kaum etwas. Der Stab der
Bundesdatenschutzbeauftragten lässt sich immer noch an ein paar Händen
abzählen, während bei Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten personell
aufgerüstet wurde ohne Ende. Dieses Missverhältnis muss schnellstens
korrigiert werden, damit Verfassung und Bevölkerung geschützt werden.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen