Anti-Atomkraft-Initiativen kündigen für den 09.09.2017 eine international besetzte Demonst-ration im Atomzentrum Lingen an. Zur Teilnahme rufen rund 60 Initiativen und Verbände auf. Auftakt ist um 13 Uhr am Bahnhof Lingen. RednerInnen und Teilnehmende aus Belgien, Niger, Russland, Tansania und Deutschland werden erwartet. Der europaweite und der weltweite Atomausstieg müssen gerade hier in Lingen erfolgen. Die AtomkraftgegnerInnen kämpfen konkret für die Schließung der Areva-Brennelementefabrik und des AKW Lingen 2.
Die Brennelemente-Fabrik in Lingen ist ein Drehkreuz der internationalen Atomindustrie: Import von radioaktivem, giftigem Uran aus Afrika und Russland sowie Exporte in alte, marode Atom-kraftwerke. Auf der Lieferliste der Areva-Fabrik stehen AKW wie Doel und Tihange in Belgien, Fessenheim und Cattenom in Frankreich oder der störanfällige Siedewasserreaktor in Leibstadt, Schweiz und das schwedische AKW Forsmark, das 2006 knapp einer Kernschmelze entging. Laut Bundesregierung lieferte die Brennelementefabrik auch auffällige Brennelemente mit sogenannter Hüllrohrkorrosion, 2005 nach Philipsburg und 2013 ins benachbarte Grohnde.
Bundesumweltministerin Hendricks muss Brennelement-Exporte endlich stoppen!
„Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sowie ihre Sicherheit hat Vorrang vor der Freiheit des Warenverkehrs in den Ländern der europäischen Union“, so Dr. Angelika Claussen von der atom-kritischen Ärzteorganisation IPPNW. „Das hat uns auch Prof. Renneberg, ehemaliger Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit der Bundesregierung in einem Gutachten bestätigt“. Die Atomkraft-gegnerInnen fordern Bundesumweltministerin Hendricks von der SPD auf, den Export der Brenn-elemente nach Belgien und Frankreich umgehend stoppen, statt weiterhin zu mauern. Inzwischen stützen sich auch die NRW-CDU und der aus Aachen stammende NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auf dieselben juristischen Gutachten wie die Anti-Atomkraft-Initiativen und fordern ein Ex-portverbot für die Lingener Brennelemente nach Belgien.
Alte AKW bedrohen ganz Deutschland, Frankreich und die Beneluxländer
Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen erinnert an die Gefahren der ständig älter und maroder werdenden Atomkraftwerke in Lingen, Grohnde und den Nachbarlän-dern. „Mit der jetzigen dritten internationalen Demonstration in Lingen wollen wir als Anti-Atominitiativen kurz vor den Wahlen ein deutliches Zeichen setzen. Will die Politik glaubwürdig sein, und das gilt für die Umweltministerin Hendricks (SPD) ebenso wie für die Bundeskanzlerin, muss sie die Exportgenehmigung der Brennelemente aus Lingen sofort zurücknehmen. Sonst macht sie sich bei einem möglichen Gau der gefährlichen Pannenreaktoren in Belgien und Frankreich mit schuldig."
Für Gerd Otten vom Elternverein Restrisiko Emsland steht fest, dass die Bevölkerung im Emsland schon viel zu lange von den Atomanlagen in der Region bedroht wurde. „Immer wieder gab es Pannen im AKW Lingen 2 und in der Brennelementefabrik. Und der Atommüll im Castorlager ne-ben dem AKW Lingen 2 wird uns hier wohl noch in Jahrhunderten bestrahlen. Es darf kein weiterer Atommüll produziert werden“, so Gerd Otten.
„Sorge vor den Atomanlagen bringt die Menschen auf die Straße“
Christina Burchert vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf ist sich sicher, dass die Ablehnung des AKW Lingen 2 und der Lingener Brennelementefabrik in und um Lingen in den letzten Monaten zugenommen hat: „Aus der Grafschaft Bentheim sind im Juni viele Menschen zur Anti-Atomkraft-Menschenkette von Aachen bis zum AKW Tihange gefahren. Viele von ihnen werden an der Demonstration in Lingen teilnehmen. Uns treibt die Sorge vor dem fehlenden Katastrophenschutz um, wer uns Menschen nicht schützen kann, muss die AKW‘s abschalten, sofort.“
Ablauf und Programm der Demonstration
Die Demonstration beginnt am 9. September um 13 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Bahnhof in Lingen und Musikbeiträgen von Liedermacher Gerd Schinkel. Anschließend führt der Demonstrati-ons-Zug über die Bernd-Rosemeyer-Straße, den Konrad-Adenauer-Ring sowie die Mühlentor- und Große Straße zum Marktplatz von Lingen. Dort beginnt gegen 14.30 Uhr die Abschlusskundge-bung, unterstützt von der Reggae-Band ‚Peace Development Crew‘ aus Hannover. Bei den Kund-gebungen werden folgende Rednerinnen und Redner sprechen:
• Heidi Kuhnert (Lingen)
• Almoustapha Alhacen (Aghirin’man, Niger)
• Marc Alexander (11maart beweging (Belgien))
• Hanna Poddig (ContrAtom)
• Jochen Stay (.ausgestrahlt)
• Vladimir Sliviak (Ecodefense, Russland)
• Joachim Müller Blanck (Regionalkonferenz Grohnde)
• Peter Bastian (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen)
• Kerstin Rudek (Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg)
• Almoustapha Alhacen (Aghirin’man, Niger)
• Marc Alexander (11maart beweging (Belgien))
• Hanna Poddig (ContrAtom)
• Jochen Stay (.ausgestrahlt)
• Vladimir Sliviak (Ecodefense, Russland)
• Joachim Müller Blanck (Regionalkonferenz Grohnde)
• Peter Bastian (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen)
• Kerstin Rudek (Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg)
Erwartet werden zur Demonstration mehrere Sonderbusse, u. a. aus dem Rheinland, Aachen, aus dem Wendland und aus dem Braunschweiger Land. Essen- und Informationsstände runden die Protestaktion ab.
Umfassende Informationen zur Anti-Atomkraft-Demonstration (Programm, Hintergrundin-formationen, Informationen zur Anreise nach Lingen etc.) am 9. September in Lingen findet man unter www.lingen-demo.de
Weitere Hintergrundinformationen:
https://sofa-ms.de, https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf,https://www.ippnw.de, http://bbu-online.de
https://sofa-ms.de, https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf,https://www.ippnw.de, http://bbu-online.de
Infoveranstaltungen und Termine:
Do., 07.09.: 19.00 Uhr: Dülmen, Hotel zum Wildpferd, Münsterstraße 52, Informationsveranstaltung zu den Atomanlagen in Lingen
Sa., 09.09.: 18.00 Uhr: Lingen, Informationsveranstaltung über die Folgen des Uranabbaus, Kolpinghaus, Burgstraße 25
Foto: Anti-Atomkraft-Demonstration in Lingen, 29.10.2017
Gemeinsame Pressemitteilung:
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Elternverein Restrisiko Emsland
IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs/ Ärzte in sozialer Verantwortung)
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Elternverein Restrisiko Emsland
IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs/ Ärzte in sozialer Verantwortung)
Lingen, 30.08.2017
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