Greenpeace-Studie untersucht nachhaltige Rolle der E-Mobilität
Berlin,
2. 12. 2016 – Die staatliche Kaufprämie für E-Autos verhindert eine
Verkehrswende, indem sie den Kauf privater PKW subventioniert, statt
nachhaltige Mobilitätsangebot zu stärken. Dies zeigt eine heute
veröffentlichte Studie des Berliner Verkehrsinstituts InnoZ im Auftrag
von Greenpeace. Sie untersucht, wie E-Mobilität künftig eine nachhaltige
Rolle im Verkehr spielen kann. Dazu muss die Bundesregierung als Teil
einer Verkehrswende konsequent E-Autos im Sharing-Betrieb fördern und
beschließen, ab dem Jahr 2025 keine weiteren Verbrennungsmotoren mehr
zuzulassen. Derzeit fördert die Bundesregierung den Kauf privater
E-Autos. Bislang ohne Erfolg: In den ersten vier Monaten nach Einführung
der Kaufprämie für E-Autos in diesem Sommer sind nach offiziellen
Zahlen weniger als 6000 Anträge eingegangen. „Das beste E-Auto ist nicht das eigene, sondern das geteilte“, sagt
Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup. „Kluge Verkehrspolitik
versteht Mobilität als attraktive Dienstleistung, nicht als eigenes Auto
vor der Tür. Die Bundesregierung will bislang mit der teuren und
erfolglosen Kaufprämie nur den Motor tauschen.“ Die Studie online: http://gpurl.de/AWCet
Mit
dem Anfang November beschlossenen Klimaschutzplan 2050 verpflichtet
sich die Bundesregierung, den Ausstoß an Treibhausgasen im Verkehr bis
zum Jahr 2030 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Das
Ziel lässt sich nur mit einer grundsätzlich anderen Form von Mobilität
erreichen. In den 25 Jahren seit 1990 hat der Verkehr seine
CO2-Emissionen um gerade einmal zwei Prozent gesenkt – nun muss er in
deutlich weniger Zeit 20 Mal so viel einsparen. „Diesel- und
Benzinmotoren haben keine Zukunft. Das muss die Bundesregierung jetzt
klar aussprechen, damit Verbraucher und Autobauer Sicherheit haben“, so
Austrup.
E-Autos im Flottenbetrieb fördern – Diesel und Benziner belasten
E-Mobilität
kann eine zentrale Rolle in der Verkehrswende spielen. Dazu muss der
Ausbau einer neuen Mobilität gefördert und das Auslaufen der alten
beschleunigt werden, so die Erkenntnisse der Studie. Die Bundesregierung
kann mehr Menschen ermöglichen, ohne Einschränkung ihrer Mobilität auf
das eigene Auto zu verzichten, indem sie ausschließlich E-Autos im
Flottenbetrieb fördert. Die öffentlichen Busflotten müssen rasch
vollständig elektrifiziert werden. Finanzieren lässt sich dieser Teil
der Verkehrswende, indem die bislang geltenden Steuervergünstigungen für
Diesel abgebaut und die Energiesteuer für fossile Kraftstoffe dann
schrittweise angehoben wird. Auch muss öffentlicher Parkraum künftig
konsequent bewirtschaftet werden.
Weniger
Autos in Städten erhöhen die Lebensqualität. Private Autos parken gut 23
Stunden am Tag. Car-Sharing konsequent zu fördern, senkt die Zahl der
Autos und damit auch den Platzbedarf. Die frei werdenden Flächen können
bislang benachteiligten Verkehrsteilnehmer wie Radfahrern zugeschlagen
werden und teilweise für den den Bau neuer Wohnungen genutzt werden.
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