Ehrenamtliche demonstrieren in 31 Städten für den Einsatz der EU-Abgeordneten gegen die umstrittenen Handelsabkommen
Hamburg,
29. 7. 2016 – Bei einem bundesweiten Gruppen-Aktionstag in 31
Innenstädten am Samstag fordern Greenpeace-Ehrenamtliche ihre regionalen
EU-Abgeordneten auf, die umstrittenen Handelsabkommen CETA und TTIP
abzulehnen. Mit lebensgroßen Plakaten der Volksvertreter informieren sie
über deren Möglichkeit, CETA und TTIP noch zu verhindern. Das
kanadisch-europäische Handelsabkommen CETA ist fertig verhandelt und
soll in diesem Jahr verabschiedet werden. An den Greenpeace-Infoständen
können Interessierte die Positionen ihrer Abgeordneten erfragen, indem
sie ihnen Postkarten mit Fragen zu CETA schicken. Ein direktes Zeichen
gegen die Abkommen können sie mit einem Aufkleber auf den Plakaten
hinterlassen. Die beklebten Plakate werden den Vertretern im Anschluss
überreicht. „Wir wollen den Volksvertretern zeigen, wie wichtig uns die
Fortschritte in Europa sind. Sie müssen dafür sorgen, dass mit CETA und
TTIP nicht mühsam erkämpfte Umwelt- und Verbraucherschutzstandards
kassiert werden“, sagt Handelsexperte Matthias Flieder von Greenpeace.
Tritt
das fertig verhandelte CETA-Abkommen in Kraft, sind diese europäischen
Standards in Gefahr. Durch die Einrichtung eines Sondergerichtshofs
könnten Konzerne bei Gewinneinbußen durch Umwelt- oder
Verbrauchergesetze gegen Staaten klagen. Trotz dieser weitreichenden
Veränderungen wurde das Abkommen im Geheimen verhandelt. Wie eine
repräsentative TNS-Emnid Umfrage im Auftrag von Greenpeace zeigt, stehen
viele Bürger CETA mit Skepsis gegenüber oder können sich nicht klar
positionieren. 48 Prozent der Befragten lehnen das Abkommen ab oder
wollen Nachverhandlungen, während 40 Prozent keine Angabe machen konnten
(gpurl.de/YMqZ2).
„Wir brauchen eine Debatte über das CETA-Abkommen zwischen den Bürgern
und den politischen Entscheidungsträgern“, so Flieder. Dafür entwickelte
Greenpeace gemeinsam mit dem europaweiten „StopTTIP“-Bündnis den
CETA-Check (gpurl.de/3bfzL). Darüber können Bürger ihre Abgeordneten direkt nach deren Position zu CETA befragen.
Aktuelle Umfrage ergibt: TTIP-Dokumente gehören offengelegt
Während
CETA kurz vor der Abstimmung steht, steckt TTIP noch mitten in den
Verhandlungen. Das Abkommen zwischen den USA und der EU ist auch wegen
der intransparenten Verhandlungen umstritten. 79 Prozent der von
TNS-Emnid Befragten bejahten die Frage, ob die Texte der weiteren
TTIP-Verhandlungen veröffentlicht werden sollten. TNS-Emnid befragte vom
22. bis 23. Juli bundesweit 1005 Menschen. Anfang Mai hatte Greenpeace
248 Seiten zuvor geheimen Verhandlungstext veröffentlicht und damit eine
breite Debatte über die geheimen Verhandlungen ausgelöst.
Am 17. September finden in sieben Großstädten Deutschlands Demonstrationen für einen gerechten Welthandel statt.
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