Zum
aktuellen Bericht der französischen Atomaufsicht ASN über die
Sicherheit der Atomkraftwerke in der deutsch-französischen Grenzregion
erklärt Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin für Atompolitik:
Die
französische Atomaufsicht drückt bei der Sicherheitsbewertung von
Fessenheim und Cattenom beide Augen zu. Den Anwohnerinnen und Anwohnern
wird damit falsche Sicherheit vorgetäuscht.
Bei
der Sicherheit der Anlagen geht es nicht nur um eine Aufzählung von
Ereignissen aus dem vergangenen Jahr. Die Anlage muss in ihrer
Gesamtheit betrachtet werden und die Mängellisten für Cattenom und
Fessenheim sind lang: Im lothringischen AKW Cattenom gibt es nur einen
unzureichenden Überflutungsschutz der Anlage, ungenügende
Erdbebensicherheit, fehlende Nachweise über die Auswirkungen extremen
Schneefalls und erhebliche Zweifel an der Zuverlässigkeit elektrischer
Einrichtungen, Kabelführungen, Pumpen und Wasserzuleitungen. Das im
Elsass stehende AKW Fessenheim ist nicht nur das älteste Atomkraftwerk
Frankreichs, sondern auch eines der gefährlichsten. Die
Sicherheitsmängel sind endlos: veraltete Auslegung,
überschwemmungsgefährdetes Kraftwerksgelände, Erdbebengefährdung und
zudem das dünnste Fundament von allen französischen AKW, das zu
besonders schlimmen Kernschmelze-Unfällen führen kann. Beide Anlagen
erfüllen nicht einmal die europäischen Mindestanforderungen an Alt-AKW.
Sie müssen umgehend stillgelegt werden. Dafür muss sich die
Bundesregierung mit Nachdruck einsetzen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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