(BUP) Nachdem das Krebsforschungszentrum der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) aktuell den Wirkstoff Glyphosat nach eigenen Untersuchungen als
„wahrscheinlich krebserzeugend beim Menschen" eingestuft hat, sieht sich
der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel in seiner äußerst
kritischen Haltung gegenüber der Zulassung dieses Pflanzenschutzmittel
bestätigt. Der Minister fordert eine „zügige Reaktion" des Bundes sowie
der europäischen Behörden. Mensch und Umwelt müssten vor dem Eintrag
dieser gefährlichen Chemikalie geschätzt werden, fordert Wenzel in einem
Schreiben an den Präsidenten des für Pflanzenschutzmittel zuständigen
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittel (BVL).
Wenzel
erinnerte daran, dass auf Antrag Niedersachsens bereits sowohl die
Umweltminister- als auch die Agrarministerkonferenz seit 2014 an den
Bund appelliert hätten, entsprechende Maßnahmen gegen den Einsatz von
Glyphosat zu veranlassen. Die Fachbehörden des Bundes seien aufgefordert
worden, sich im laufenden Zulassungsverfahren, mit dem die weitere
Anwendung von Glyphosat genehmigt werden soll, gegenüber der
europäischen Genehmigungsbehörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
weitaus kritischer als bisher auszusprechen. In das noch nicht
abgeschlossene Zulassungsverfahren hatte sich der Minister selbst schon
mit einem Schreiben vom Mai 2014 mit dem Antrag eingebracht, den
Schwellenwert für die zulässige tägliche Aufnahme von Glyphosat deutlich
abzusenken.
Wenzel: „Ich hoffe, dass nun endlich seitens der
EFSA sowie der Bundesregierung das Gefährdungspotential durch Glyphosat
erkannt wurde und auf dieser Grundlage die entsprechenden
Verwendungsverbote ausgesprochen werden."
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