5. Juli 2013

Veranstaltungsangebot "Türkei: Eskalation oder Konfliktlösung?" - 4.-15. November 2013


Connection e.V., Amnesty International und DFG-VK Bildungswerk Hessen

Veranstaltungsangebot "Türkei: Eskalation oder Konfliktlösung?" - 4.-15. November 2013

Mit dem türkischen Kriegsdienstgegner und Menschenrechtsverteidiger Coşkun Üsterci

Mehr zum Veranstaltungsangebot unter www.Connection-eV.org/veranstaltung-tuerkei-form

Die Proteste um den Gezi-Park in Istanbul und die gewaltsame Räumung im Juni 2013 hat eine breite Bewegung gegen die Regierung unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hervorgebracht. Die Regierung droht nun mit einer weiteren Eskalation, dem Einsatz des Militärs. Besonders bedrohlich ist die Aussage des Ministerpräsidenten, dass die gesamten Proteste aus dem Ausland gesteuert worden seien, eine Rhetorik, die dazu dienen soll, auf breiter Front ungehindert gegen Oppositionelle vorgehen zu können. 

In den letzten Jahren war in der Türkei eine deutliche Machtverschiebung vom Militär hin zur Regierung der AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) unter Erdoğan festzustellen. Das diente jedoch nicht der Demokratisierung des Landes, sondern dem Erhalt und Ausbau der Macht der amtierenden Regierung. Die freie Meinungsäußerung wurde zunehmend durch einige Artikel des türkischen Strafrechts und des Anti-Terror-Gesetzes eingeschränkt, Tausende Oppositionelle wurden wegen abweichender Meinung – vor allem wenn es um die Rechte von Kurden ging – inhaftiert.
Die Unterstützung der syrischen Opposition und Drohungen eines Militäreinsatzes dokumentieren zudem, dass die türkische Regierung als Teil der NATO eine Hegemonialrolle in der Region spielen will.

Für den Machterhalt ging nun die Regierung in erschreckender Weise gegen die Protestbewegung vor. Das hat aber auch dazu geführt, einen eher unpolitischen Teil der Bevölkerung zu politisieren und eine Bewegung fast aus dem Nichts geschaffen.
Eine andere Entwicklung hatte in den letzten Monaten Anlass gegeben, auf politische Veränderungen zu hoffen. Die türkische Regierung führte Verhandlungen mit der PKK über die Beilegung des Krieges im Südosten der Türkei. Als ersten Schritt zog die PKK ihre Kämpfer aus der Türkei zurück, seit Monaten gab es keine Toten und Verletzten.

Inmitten dieser politischen Auseinandersetzungen befinden sich die antimilitaristischen Gruppen in der Türkei. Sie hatten zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung, dem 15. Mai 2013, nicht nur an vielen Orten Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt. In Istanbul wurde auch der Verein für Kriegsdienstverweigerung mit 100 Mitgliedern gegründet.

Informations- und Diskussionsveranstaltungen

Wir wissen nicht, wie sich die Situation im November 2013 in der Türkei darstellen wird. Mit Veranstaltungen mit dem türkischen Kriegsdienstgegner und Menschenrechtsaktivisten Coşkun Üsterci wollen wir die Möglichkeit bieten, ein aktuelles und differenziertes Bild aus antimilitaristischer Sicht über verschiedene Themen zu erhalten:

- Protestbewegung gegen die Regierung unter Erdoğan
- Verhandlungen der türkischen Regierung mit der PKK
- Konflikt mit Syrien
- Menschenrechtssituation in der Türkei
- Situation der Kriegsdienstverweigerer
- Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten
Dafür bieten wir Veranstaltungen mit Coşkun Üsterci vom 4.-15. November 2013 an. Er beherrscht zwar die englische Sprache, wird aber bei den Veranstaltungen Türkisch sprechen.

Unser Referent

Der in Izmir lebende Coşkun Üsterci ist seit zwei Jahrzehnten bei antimilitaristischen Gruppen aktiv. Er begleitet die Kampagne zur Kriegsdienstverweigerung und hat insbesondere die Lobbyarbeit der letzten Jahre koordiniert, um die längst überfällige Anerkennung des Menschenrechts auf Kriegsdienstverweigerung zu erreichen. Zudem ist er Mitarbeiter der Menschenrechtsstiftung in Izmir und aktiv in der Menschenrechts- und Demokratiearbeit der Türkei.

Organisation und Kosten

Trägerorganisationen der Veranstaltungsreihe sind Connection e.V., Amnesty International und DFG-VK Bildungswerk Hessen. Die Koordination der Veranstaltungsreihe wird über Connection e.V. aus erfolgen. Für die Veranstaltungen werden wir Flugblätter und Plakate vorbereiten.

Gruppen und Organisationen, die gegen einen festen Beitrag von 280 Euro pro Veranstaltungsort eine Veranstaltung vor Ort organisieren wollen, bitten wir um Rückmeldung über www.Connection-eV.org/veranstaltung-tuerkei-form. Hier finden sich auch weitere Informationen zur Organisation und Vorbereitung. In dem Beitrag enthalten sind ein festes Kontingent an Flugblättern und Plakaten, das Honorar und die Fahrtkosten des Referenten. Die Gruppen vor Ort sind verantwortlich für die lokale Organisation, Unterkunft und Verpflegung. Leider ist es uns nicht möglich, eine/n DolmetscherIn für die Veranstaltungen zu stellen. Wir bitten daher zu beachten, dass auch dies Teil der Vorbereitungsarbeit vor Ort ist. Da Coşkun Üsterci differenzierte Hintergründe und inhaltliche Positionen aus der Türkei darstellen wird, wird es notwendig sein, hier nach einer Person zu suchen, die die Übersetzung fachlich wirklich gut bewerkstelligen kann.

Rückmeldung

Rückmeldung wird erbeten bis 8. September 2013 über www.Connection-eV.org/veranstaltung-tuerkei-form

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...