30. Oktober 2023

▶︎ Sonic Alchemy | YuEun Kim, Mina Gajić, Coleman Itzkoff | Sono Luminus

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Wie messen wir überhaupt Zeit?

Manchmal wird gesagt, dass die Zeit so alt ist wie die Menschheit, aber das ist natürlich nicht der Fall. Es ist einfach etwas, das wir aus dem Bedürfnis heraus geschaffen haben... was genau? Die frühesten bekannten Beweise deuten darauf hin, dass wir die Zeit bereits vor 5000 Jahren gemessen haben. So könnten wir Vorhersehbarkeit schaffen, beispielsweise hinsichtlich der Aussaat und Ernte. Von da an konnten wir leichter planen und organisieren, was uns dann dabei half, ein nachhaltigeres Leben aufzubauen. Wenn wir ein gemeinsames Verständnis davon gefunden hatten, was wir Zeit nennen würden, konnten andere Systeme entwickelt werden, ähnlich wie eine Software von Drittanbietern. Als gutes Beispiel eignet sich die Musiknotation.

Heute ist unser Leben „im Takt“ synchronisiert. Nicht nur jeder einzelne Schritt wird von unseren Telefonen oder jeder Atemzug von unseren smarten Armbanduhren verfolgt – auch unsere Gedanken werden so gut wie überwacht, während wir lässig durch Werbung in den sozialen Medien scrollen. Ohne dass wir es überhaupt merken, ist die Idee von Zeit und Synchronizität offenbar so tief in unserem Bewusstsein verankert, dass der Gedanke, die Welt ohne sie zu betrachten, für uns unverständlich ist. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Zeit, wie wir sie verstehen, nicht immer gleich war. Unsere Vorstellungen von der Zeit haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und werden dies höchstwahrscheinlich auch weiterhin tun. Die Werke auf Sonic Alchemy stammen von Komponisten, die auf ihre ganz eigene Weise eine neue Perspektive darauf bieten, wie wir Zeit wahrnehmen können.
- Páll Ragnar Pálsson

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