„Die
im zweiten Bevölkerungsschutzgesetz vorgesehene Kostenübernahme der
Corona-Tests durch die gesetzliche Krankenversicherung hat zur Folge,
dass die Beiträge der Versicherten nach der Krise kräftig steigen
werden. Diese Abwälzung der Kosten der Krise auf die Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer lehnt DIE LINKE ab. Insgesamt kommen bis zu 18
Milliarden Euro an geschätzten Gesamtkosten der Krise auf die
Krankenkassen zu. Zumindest die Maßnahmen des Infektionsschutzes müssen
über Steuern finanziert werden, um diese Ungerechtigkeit zu verhindern“,
erklärt Achim Kessler, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE
LINKE im Bundestag, zum Kabinettsentwurf des Zweiten Gesetzes zum
Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler
Tragweite. Kessler weiter:
„Die Kassen dürfen im
Gegensatz zum Staat keine Bankkredite aufnehmen und werden im Zuge der
Corona-Krise ohnehin erhebliche Mehrkosten und Mindereinnahmen zu
verkraften haben. Die bestehenden Reserven werden nicht ausreichen, um
diese Belastungen zu schultern und zusätzlich die Tests zum
Bevölkerungsschutz zu übernehmen. Gerade für Geringverdienende aber wäre
eine Erhöhung des Beitragssatzes oder der Zusatzbeiträge schmerzhaft.
Der
Fokus bei den Corona-Tests muss sich nun schnell verändern. Zum einen
müssen die Beschäftigten in Kliniken und Altenpflege getestet werden,
damit sie selbst, die Patientinnen und Patienten sowie die
Pflegebedürftigen geschützt werden. Zum anderen müssen dringend
bevölkerungsbezogene Tests durchgeführt werden, damit wir endlich valide
Zahlen darüber erhalten, wie viele Menschen wirklich infiziert sind.
Weshalb nun doch auf die Unterstützung durch laborärztliche
Untersuchungen durch Tierärztinnen und Tierärzte verzichtet wird,
erschließt sich deshalb umso weniger.
Die Bundesregierung muss
endlich grundsätzlich umdenken. Zum Nutzen aller gehört das
Gesundheitssystem in die öffentliche Hand. Dabei sollten wir mit den
Krankenhäusern beginnen, denn hier zeigt sich gerade am deutlichsten,
dass Wettbewerb und Gesundheitsversorgung nicht zusammenpassen.“
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