.ausgestrahlt – gemeinsam gegen Atomenergie
IPPNW
Sayonara Nukes Berlin
Gemeinsame Pressemitteilung
Hamburg, Berlin, 24.3.2020
Das
Internationale Olympische Komitee (IOC) und die japanische Regierung
sollen auf den Fackelltransport durch die verstrahlten Gebiete der
Präfektur Fukushima sowie auf die Austragung der Baseball- und
Softball-Wettkämpfe in Fukushima-City verzichten. Das fordern die
Anti-Atom-Organisationen IPPNW, .ausgestrahlt und Sayonara Nukes Berlin
anlässlich des Beginns des Olympischen Fackellaufs am Donnerstag.
Obwohl
immer mehr Olympia-Teams absagen, soll der Fackeltransport am 26. März
unter Ausschluss der Öffentlichkeit ohne Fackel, ohne Fackelträger und
ohne Zeremonie starten, ausgerechnet in der Nähe des havarierten
Atomkraftwerks Fukushima Dai-ichi. Trotz zahlreicher radioaktiver
Hotspots schickt das IOC die olympische Flamme direkt durch die
Sperrzone von Fukushima, durch die verstrahlten Ortschaften Naraha,
Kawauchi, Tomioka, Okuma, Katsurao, Namie und Minami-Soma. Sogar in der
Stadt Futaba, einer der am schwersten von Radioaktivität getroffenen
Orte, nur 4 Kilometer vom Atomkraftwerk gelegen, wurden in den letzten
Tagen Straßen und Ortsteile dekontaminiert, frisch geteert und für die
Öffentlichkeit freigegeben, damit das Olympische Feuer durch den Ort
fahren kann. Ob die Zuschauer*innen dem Geschehen fernbleiben, ist
offen.
„Mit den Bildern vom Fackeltransport durch die Sperrzone
will die japanische Regierung demonstrieren, dass der ‘Wiederaufbau‘
geglückt und in Fukushima wieder Normalität eingezogen sei. Doch diese
vermeintliche Normalität gibt es nicht: nicht am AKW-Standort, wo die
havarierten Reaktoren weiterhin nicht unter Kontrolle sind, und auch
nicht in den Dörfern und Städten mit Strahlenwerten, die bis zu 20 Mal
höher liegen als die international zulässigen Grenzwerte“, erklärt der
IPPNW-Vorsitzende Dr. Alex Rosen.
„Eine „Wiederaufbau-Olympiade“
soll es werden, aber Wiederaufbau für wen? Die Unmengen von Geld, die
für Spiele ausgegeben werden, hätten gut gebraucht werden können, um den
Opfern zu helfen und die Geflüchteten mit Wohnungsgeldern weiter zu
unterstützen. Für die Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge sowie zur
Sicherheit im Alltag der Einwohner, aber vor allem von Kindern und
Jugendlichen könnte viel mehr ausgegeben werden“, erklärt Yu Kajikawa
von Sayonara Nukes Berlin.
Jochen Stay, Sprecher von
.ausgestrahlt, ergänzt: „Werden Fackeltransport und Olympische Spiele
durchgezogen, dann ist das gleich doppelt gefährlich: Zum einen werden
damit Sportler*innen und Publikum der Strahlenbelastung ausgesetzt, zum
anderen der Ansteckungsgefahr durch das Corona-Virus. IOC und Japans
Regierung müssen diesen Wahnsinn stoppen!“
Die Forderung
nach Absage von Fackellauf und Wettkämpfen in Fukushima unterstützen
8881 Menschen mit ihrer Unterschrift unter einer gemeinsamen Petition
von IPPNW und ausgestrahlt.

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