Bundesregierung muss Ausfuhr von Rüstungsgütern in Drittstaaten stoppen
Berlin,
3. 3. 2020 – Wie die Bundesregierung den Export von Rüstungsgütern in
Drittländer verhindern könnte, zeigt Greenpeace heute mit dem Entwurf
eines Rüstungsexportgesetzes (Der Gesetzesentwurfs online:
act.gp/2VAqZGK). Deutschland hat im vergangenen Jahr Rüstungsgüter im
Rekordwert von 8 Milliarden Euro exportiert. Ein großer Teil davon ging
in so genannte Drittländer, die weder der EU noch der Nato angehören. Zu
Drittländern zählen unter anderem Länder wie Mexiko, Iran,
Saudi-Arabien und Myanmar. „Deutschland muss den Export von
Rüstungsgütern endlich verbindlich regeln. Bislang ebnet die
Bundesregierung deutschen Waffenherstellern den Exportweg in Krisen- und
Konfliktgebiete. Das muss künftig per Gesetz verhindert werden“, sagt
Anna von Gall, Greenpeace-Abrüstungsexpertin.
Der
Gesetzesentwurf sieht vor, Rüstungsexporte aus Deutschland in
Drittländer vollständig zu verbieten. Der Entwurf schließt auch
Technologietransfer, Unternehmensbeteiligungen und Lizenzvergaben
bezüglich Rüstungsgüter an Drittländer aus. Auch die bisherige
Privilegierung der Nato-Staaten sowie Nato gleichgestellter Staaten wird
in dem Gesetzesentwurf von Greenpeace aufgehoben. Greenpeace fordert
eine starke Berichtspflicht über die Rüstungsexportpraxis der
Bundesregierung. Dabei soll die Bundesregierung auch nachweisen, wann
sie Exportgenehmigungen aufgrund von rassistischen, religiösen,
kulturellen oder geschlechtsspezifischen Menschenrechtsverletzungen
versagt.
Breite Mehrheit der Bevölkerung für Rüstungsexportgesetz
Für
ein Gesetz gegen Waffenlieferungen an Krieg führende Staaten, in
Krisengebiete oder an Länder außerhalb der EU sind 70 Prozent aller
Bundesbürgerinnen und Bundesbürger. Das ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar Mitte
Februar im Auftrag von Greenpeace durchgeführt hat (Die Ergebnisse der
Umfrage online: act.gp/32C5GGn). „Greenpeace hat mit diesem
Gesetzesentwurf eine Vorlage für die zuständigen Minister Peter Altmaier
und Heiko Maas geliefert. Jetzt ist es an ihnen, ihr Versprechen einer
restriktiven Rüstungspolitik und werteorientierten Außenpolitik in die
Tat zu überführen und das Rüstungsexportgesetz umzusetzen“, so von Gall.
Deutschland rangierte in den vergangenen fünf Jahren durchgehend unter den fünf weltgrößten Waffenexporteuren (2019: Platz 4). Greenpeace
setzt sich ein für das friedliche Lösen von Konflikten, ein Verbot von
Rüstungsexporten in Drittländer, Krisen- und Kriegsgebiete sowie
weltweite atomare Abrüstung und Umweltschutz.

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