„Verkehrsminister
Scheuer und die Luftfahrtindustrie tun so, als könne der Luftverkehr
auf klimaneutral umgestellt werden. Das ist bewusste Irreführung, denn
zwei Drittel der Klimaschäden des Fliegens stammen nicht vom emittierten
CO2, sondern entstehen durch andere Verbrennungsprodukte und z. B. die
Kondensstreifen, die Flugzeuge in entsprechender Höhe unvermeidlich
produzieren“, erklärt Jörg Cezanne, Sprecher für Luftverkehr der
Fraktion DIE LINKE, am Rande der Nationalen Luftverkehrskonferenz in
Leipzig. Cezanne weiter:
„Wer das Klima schützen will,
muss vor allem den Luftverkehr reduzieren. Und das geht am leichtesten
durch Verlagerung der Kurz- und Mittelstrecken auf die Bahn. Die Nutzung
der Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer für die Erforschung von E-Fuels
für den Luftverkehr lehnen wir ab, denn die Einkünfte aus der
Luftverkehrsteuer sind - wie Steuereinnahmen grundsätzlich - nicht
zweckgebunden.
Herr Scheuer erweckt mit seiner Forderung den
Eindruck, als hätte die Luftfahrtindustrie quasi einen Anspruch auf
entsprechende Forschungsförderung, weil sie einseitig mit einer
Luftverkehrsteuer belastet sei. Das Gegenteil ist der Fall, denn andere
Verkehrsträger unterliegen viel höheren Besteuerungen wie z. B. der
Energiesteuer und der Mehrwertsteuer. Flugbenzin wird hingegen nicht
besteuert und internationale Flugtickets sind von der Mehrwertsteuer
befreit. Allein durch die Steuerfreiheit des Kerosins subventionieren
wir alle die Luftverkehrsbranche mit acht bis zehn Milliarden Euro pro
Jahr. Statt solcher Klima-Killer-Subventionen muss Kerosin endlich
regulär besteuert oder die Luftverkehrsteuer entsprechend angehoben
werden.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen