„Die
Rentenerhöhung am 1. Juli von 3,18 Prozent im Westen und 3,91 Prozent
im Ostern bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück. Die schwarz-rote
Koalition der Rentenkürzer muss endlich das Scheitern der Riesterrente
eingestehen und daraus die einzig richtigen Konsequenzen ziehen: Das
Rentenniveau der gesetzlichen Rente muss wieder auf 53 Prozent angehoben
und die sogenannte ‚Grundrente‘ für Niedrigverdienende sofort
eingeführt werden, erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Birkwald weiter:
„Aufgrund
der guten Beschäftigungsentwicklung, steigenden Beitragseinnahmen und
weit dahinter zurückbleibenden Rentenausgaben erwirtschaftete die
Rentenversicherung alleine im vergangenen Jahr einen Überschuss von 4,4
Milliarden Euro. Insgesamt ist die Rentenkasse ist mit 38,2 Milliarden
Euro sehr gut gefüllt. Auch hier ist noch viel Luft nach oben, wenn wir
endlich einen armutsfesten, gesetzlichen Mindestlohn von mindestens
zwölf Euro einführten und den Kampf gegen prekäre Beschäftigung
aufnähmen. Wenn wir jetzt noch die ‚Mütterrente‘ steuerfinanzieren, die
unsinnige Riesterförderung in die gesetzliche Rente umleiten und den
historisch niedrigen Beitragssatz moderat anheben würden, wäre mehr als
genug Geld für ein Rentenniveau von 53 Prozent in der Rentenkasse. Dann
würde zum 1. Juli die sogenannte Standardrente von 1441,35 Euro nicht
nur um 46 Euro steigen, sondern um 194,53 Euro und somit 1635,70 Euro
betragen. Das wäre sozial gerecht und langfristig finanzierbar.
Entgegen
aller Unkenrufe, mit denen die Rentenkürzungen der vergangenen 15 Jahre
begründet wurden, gab das Statistische Bundesamt diese Woche auch eine
seit 2012 jährlich steigende Geburtenziffer und steigende
Bevölkerungszahlen bekannt. 90 Prozent der Zuwanderinnen und Zuwanderer,
die seit 2014 neu in unser Land kamen, waren jünger als 40 Jahre, mehr
als ein Drittel sogar jünger als 20 Jahre, 15 Prozent der
Rentenversicherten haben einen ausländischen Pass. Wenn wir Migrantinnen
und Migranten noch erfolgreicher in den Arbeitsmarkt integrieren,
werden sie den demographischen Wandel deutlich abfedern. Schon heute
tragen Migrantinnen und Migranten mehr zur Finanzierung des
Sozialstaates bei als sie ihn in Anspruch nehmen.“
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