Hamburg, 28. 6. 2019 – Die jahrelangen Verhandlungen über das umstrittene
Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten,
Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, wurden heute politisch
abgeschlossen. Während EU-Mitglieder wie Deutschland, Spanien, die
Niederlanden und Schweden auf den Abschluss drängten, um die
Exportchancen für ihre Klima schädlichen Auto- und Zulieferindustrie zu
verbessern, sehen Frankreich, Irland, Polen und Belgien durch das
Abkommen ihre einheimische Landwirtschaft bedroht. Dem Vertrag müssen
abschließend der EU-Rat, das EU-Parlament und die nationalen Parlamente
zustimmen. Es kommentiert Jürgen Knirsch, Handelsexperte von Greenpeace:
Produzenten von Rindfleisch, Geflügel und Zuckerrohr gefährden vor allem die Umwelt im Amazonas-Gebiet und in den angrenzenden Savannen in Brasilien (Cerrado), Argentinien und Paraguay (Gran Chaco). Insbesondere in Brasilien ist die Gefahr groß, dass noch mehr Menschen bedroht und ihre Grundrechte verletzt werden. Letztlich profitieren nur die großen Agrarunternehmen von dem Abkommen. Kleine Landwirte auf beiden Seiten des Atlantiks haben das Nachsehen.
Der Rat der EU und das Europäische Parlament müssen das Abkommen stoppen. Moderne Handelsverträge müssen zwingend den Schutz des Klima, der Wälder und der Artenvielfalt beinhalten.“
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