Welche Risiken unterirdische CO2-Speicher bergen
Bis 2050 will Deutschland klimaneutral werden –
aber wohin mit dem ganzen Kohlendioxid? Jüngst hat Kanzlerin Angela
Merkel höchstpersönlich die Debatte um unterirdische CO2-Speicherung neu angeheizt. Wie es um Chancen und Risiken steht, wenn CO2 unter dem Meeresboden gebunden wird, haben Forscher des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel untersucht (zur Studie hier).
In Europa gebe es das größte Speicherpotenzial vermutlich in tiefen
salzhaltigen Grundwasserleitern vor der gesamten Nordseeküste sowie
in weit unter dem Meeresboden gelegenen geologischen Formationen,
schreiben die Wissenschaftler. Das Problem: Weil es in der Region auch
Bohrungen nach Gas und Öl gab, sind die Formationen teilweise
zerlöchert. Aus vielen dieser Löcher tritt bereits
heute Methangas aus – auch CO2 könnte so früher oder später
entweichen. In der Nordsee testeten die Forscher, welche Folgen es
hat, wenn Kohlendioxid wieder aus dem Meeresboden austritt. Ergebnis:
Ein einziges Loch schädigt die marine Umwelt noch nicht – nur ein
beständiges Austreten an mehreren Bohrlöchern würde lokale
Meeresökosysteme beeinträchtigen.
Footprint and detectability of a well leaking CO2 in the Central North Sea: Implications from a field experiment and numerical modelling - ScienceDirect
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