22. September 2017

Stuttgarter Nachrichten: Diesel

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgart (ots) - Deutsche Hersteller werden sich hüten, das Nichtstun der ausländischen Konkurrenz allzu offensiv anzuprangern - und das nicht nur, weil nationalistisch anmutende Töne in diesen Zeiten das Letzte sind, womit eine auf den Weltmärkten so präsente Branche auffallen will. Lieber wird sie sich bemühen, schnellstmöglich neue Modelle auf den Markt zu bringen, die auch ohne Manipulationen geringe Schadstoffwerte aufweisen. Je länger sich die Gerichtsverfahren um Fahrverbote hinziehen, desto sauberer wird die Dieselflotte sein, die sich auf den Straßen bewegt - und desto größer ist die Chance, Fahrverbote doch noch abzuwenden. Gelingt dies, wird die Branche einen Teufel tun, mit dem Finger auf die ausländische Konkurrenz zu zeigen und so die Debatte erneut anzufachen. Eher wird sie hinnehmen, dass in ihrem Windschatten auch solche Autos der Importeure in die Innenstädte einfahren können, an denen nicht viel verändert wurde. Das ist weder gerecht noch umweltfreundlich - aber durchaus wahrscheinlich.

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