Zum Rüstungsexportbericht 2015 erklärt Agnieszka Brugger, Sprecherin für Sicherheitspolitik und Abrüstung:
Mit
dem Rüstungsexportbericht 2015 hat die schwarz-rote Bundesregierung
einen erschreckenden Negativ-Rekord geliefert, der eine desaströse
Bilanz der Verantwortungslosigkeit darstellt. Sigmar Gabriel wollte die
Waffenexporte reduzieren und ist nun für das absolute Gegenteil
verantwortlich.
Ungeachtet
der Krisen und Kriege unserer Welt verletzt die Bundesregierung ständig
ihre eigenen Grundsätze und genehmigt in extremem Widerspruch dazu
Waffenexporte in Krisenregionen. So hat sich nicht nur der Gesamtwert
der deutschen Rüstungsexporte nahezu verdoppelt, sondern auch das
Volumen der Waffendeals mit Drittländern. Ein Paradebeispiel für die
Verantwortungslosigkeit ist die Lieferung von Kampfpanzern und Haubitzen
an das Regime in Katar, das Teil der Kriegsallianz im Jemen ist. Ein
solcher Deal hätte aufgehalten werden müssen und das ist auch rechtlich
möglich. Es ist einfach die Unwahrheit, wenn Sigmar Gabriel so tut, als
sei er bei bereits erteilten Genehmigungen der Vorgängerregierung
machtlos. Rechtlich können Genehmigungen immer wieder zurückgezogen
werden, darüber kann der Wirtschaftsminister auch nicht mit seinen
billigen Ausreden hinwegtäuschen. Nicht nur Sigmar Gabriel, sondern auch
Frank-Walter Steinmeier, Ursula von der Leyen und Bundeskanzlerin
Angela Merkel fehlt der politische Wille angesichts des blutigen Krieges
im Jemen hier Verantwortung zu übernehmen und für Sicherheit und
Frieden einzustehen.
Die
Rekordzahlen von 2015 und die nochmals gestiegenen Zahlen für das erste
Halbjahr 2016 beweisen, dass die Bundesregierung jegliches Maß bei den
Rüstungsexporten verloren hat. Die verheerenden Zahlen von 2015 sind
eben kein Ausreißer, sondern der Beleg für eine fatale Politik ohne jede
sicherheitspolitische Vernunft, die sich auch 2016 fortsetzt. Die
strengen deutschen Regeln zu Rüstungsexporte müssen endlich Eingang in
ein verbindliches Rüstungsexportgesetz finden, damit dieser
sicherheitspolitische Irrsinn ein Ende findet. Auch hier hat der
Wirtschaftsminister schöne Reden geschwungen, versagt aber dabei,
endlich zu liefern.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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